Am Samstag war die Innenstadt von Zürich gelb. Rund 2000 Südanfluggegner, die seit 2000 Tagen jeden Morgen um 6:01 Uhr von den landenden Flugzeugen der deutschen Lufthansatochter Swiss aus ihrer Nachtruhe gerissen werden, machten mit ihrem Gedenkmarsch auf den nun schon seit 2000 Tagen anhaltenden, staatlich verordneten Terror aufmerksam. Organisiert wurde der Gedenkmarsch vom Verein Flugschneise Süd - NEIN (VFSN).
Stadträtin Ruth Genner bekräftigte einmal mehr, dass sich auch die Stadt Zürich klar gegen An- und Abflüge über die dicht besiedelten Wohngebiete der Stadt und der Agglomeration ausspreche.
Sie widersprechen der Raumplanung und dem Umweltschutzgesetz.
Nationalrat Filippo Leutenegger prangerte die Untätigkeit der Bundesbehörden an, welche bei den Verhandlungen mit Deutschland versagt haben und seither gute Lösungen, wie den gekröpften Nordanflug boykottieren.
Lothar Ziörjen wies auf die unhaltbare rechtliche Situation hin, welche eines Rechtsstaates unwürdig sei.
Wie VFSN-Präsident Thomas Morf ausführte, leiden seit 2000 Tagen zehntausende von Anwohnern im Süden und auch im Osten des Flughafens unter dem Grössenwahn von Unique und der deutschen Lufthansa-Tochter, die glauben, ihren Profit auf Kosten der Bevölkerung ins Uferlose steigern zu dürfen. Dass die Rechtverfahren gegen die Südanflüge seit über 2000 Tagen hängig sind, ist für den VFSN ein Indiz, dass die Justiz im Zusammenhang mit dem Flughafen Zürich nicht unabhängig entscheidet, sondern die Vorgaben der Politik umsetzt.
Morf warnte eindringlich vor der Gefahr ganztägiger Südanflüge ausserhalb der Deutschen Sperrzeiten, wie sie in den letzten vier Monaten zweimal von Unique beantrag und innert Stundenfrist von der Volkswirtschaftsdirektion und dem Bundesamt für Zivilluftfahrt bewilligt wurden. Zudem sollen zusätzlich Südstarts geradeaus, über die Stadt Zürich, das ganze südliche Glattal und den Zürichsee, die maximale Spitzenkapazität des Flughafens erhöhen. Dies werde von der Lufthansa gefordert, damit die überdimensionierte Langsteckenflotte der Tochter Swiss mit möglichst vielen Umsteigepassagieren maximal ausgelastet werden kann.
Dass die Süd-Schneiser solche Entwicklungen nicht diskussions- und kampflos hinnehmen werden, versteht sich von selbst - das brachten die Anwesenden auch lautstark zum Ausdruck.
Medienmitteilung Verein Flugschneise Süd – NEIN, 26.04.2009
Y. Wewerka, Medienstelle
Kontakt:
Thomas Morf, Präsident VFSN
044 825 25 31 / 079 347 42 12
Medienmitteilung als PDF (44 kB)
siehe auch:
Gedenkmarsch: 2000 Tage Südanflüge (VFSN)
«Grössenwahnsinn ist das eigentliche Problem» (regio, 23.04.2009)
2000 Tage Protest - ohne Erfolg (AvU, 25.04.2009)
Gedenkmarsch 2000 Tage illegale Südanflüge - die Bilder (VFSN, 25.04.2009)
2000 Süd-Schneiser wehren sich mit Gedenkmarsch (BZ, 26.04.2009)
Für jeden Lärmtag ein Teilnehmer (ZOL, 27.04.2009)
Sie lassen die Flügel nicht hängen (Glattaler, 30.04.2009)