Die sicherste Variante wäre die Schliessung des Flughafens während gefährlicher Wettersituationen, wie es vor 2003 immer der Fall war. Es ist ein Hohn, seitens der Unique mit einem stabilen Flugbetrieb zu argumentieren. möglichen Absturzopfern am Boden, etwa in Gockhausen oder Schwamendingen, nützt dann die betroffene Miene unseres dichtenden Bundesrates auch nichts mehr. Offenbar fordert dieser Bundesrat zusammen mit seinem Amt (Bazl) geradezu einen Absturz heraus. Es ist halt wie bei den Gewaltverbrechern: Zuerst muss etwas Schreckliches geschehen, bevor der Staat die entsprechende Einsicht gewinnt. Und die Zeche unfähiger Politiker zahlt wie immer der unbescholtene Bürger - wenn er Pech hat, mit seinem Leben.
Walter Bader, Zumikon
Rechtsstaat existiert für die Herren nicht
Gemäss den Medien bewilligt das Bazl ein Gesuch von Unique für ganztägige Südanflüge bei ausserordentlichen Wetterlagen - dies analog seiner Ablehnung des GNA mit dem fadenscheinigen Argument der Sicherheit. Warum wird dazu ausgerechnet die längste und risikoreichste Anflugschneise mit schwieriger Tektonik und über dichtestbevölkertem Gebiet gewählt? Bundesrat Leuenberger und Herr Cron nehmen in Kauf, dass bei einem statistisch zu erwartenden Absturz auf Schwamendingen oder Glattbrugg nebst den Passagieren und der Crew mit einer weit höheren Zahl von Todesopfern zu rechnen ist. Sicherheit bringen nur Anflüge von Norden oder der GNA. Die Mehrbelastung der Umwelt spottet allen bisherigen Aussagen Bundesrat Leuenbergers. Während der vergangenen 60 Jahre mussten Flugzeuge in diesen Fällen in Basel landen, und es folgte eine perfekt organisierte einstündige und bequeme Busfahrt nach Zürich. Ist das nicht zumutbar?
Nach Installation der zahlreiche Gesetze und Vorschriften verletzenden und daher illegalen Flugschneise Süd und über fünfjähriger Rechtsverweigerung gegenüber den Einsprachen von über 19\'000 Betroffenen zeigt diese Bewilligung erneut das absolute Unverständnis. Auch zeigt sie die masslose, gar böswillige Arroganz, mit der Abertausende die tagtäglich unter krankmachendem Fluglärm, Verlust fundamentaler Lebensqualitäten und immenser Liegenschaftswerte leiden - durch den Bund behandelt werden. Dass Thomas Kern als CEO von Unique ebenfalls ohne Rücksicht auf die betroffene Bevölkerung mit allen Mitteln die Kapazität des Flughafens erhöht, um damit den grössten Wunsch seines grösster Kunden - der deutschen Swiss - zu erfüllen, ist allzu offensichtlich.
Die rücksichtslosen Rechtsverletzungen haben einzig zum Ziel, die Betroffenen mürbe zu machen, um letztlich auch die Südstarts «straight» einführen zu können. Der Rechtsstaat Schweiz existiert für diese Herrn nicht.
Adrian Schoop, Gockhausen
Noch mehr Türchen werden geöffnet
Der internationale City-Flughafen Kloten inmitten dicht besiedeltem Gebiet geniesst offensichtlich Narrenfreiheit. Vor langen Jahren, als das Klima auf unserer Erde noch in Ordnung war und deshalb extreme Witterungsverhältnisse sehr selten waren, wurde bei eben diesen seltenen Vorkommnisse der Flughafen einfach kurzerhand geschlossen. In der Neuzeit des (noch) grenzenlosen Konsums geflissentlich verschwiegen, dass die Luftfahrt als eine der Hauptverursacher des Klimawandels gilt. Fazit dieser Geschichte: Noch mehr Kapazitäts-Türchen werden geöffnet und dies auf Kosten der Umwelt und der Bevölkerung! Wie heisst es denn so schön im Volksmund? Strafe folgt auf dem Fuss. Allerdings wird der Prozess des Umdenkens noch eine Weile dauern - unsere Geduld ist aber grenzenlos!
Ursula Hofstetter, Forch
siehe auch:
Mehr Südanflüge zu erwarten (ZOL)
Ausnahmebewilligung für Südanflüge am Tag (NZZ)
Einführung von Südanflügen ausserhalb der Deutschen Sperrzeiten (VFSN)
Südanflüge am Tag (GLP)
VFSN klagt gegen BAZL (VFSN)