Von Erwin Haas
Mit ihrem neuen Betriebsreglement will die Flughafenbetreiberin Unique einen verspätungsfreien Flugbetrieb sichern; sie beantragt zu diesem Zweck ein anderes Start- und Landeregime. Die Folgen sind absehbar: Gebiete, die bislang nicht unter Fluglärm litten, werden neu davon betroffen sein, und bereits belastete Regionen werden noch stärker mit Lärm eingedeckt werden. Die weite Linkskurve nach den Starts über Glattbrugg und Dübendorf bis nach Illnau wird genauso zu dieser negativen Entwicklung beitragen wie das praktisch gleichzeitige Landen von Osten und Süden her während der deutschen Sperrzeiten. Über Rümlang wird frühmorgens, über Glattbrugg und Wallisellen bis 22 Uhr gestartet werden.
Das wäre nach den Vorstellungen von Unique der Preis, den die Bevölkerung dafür zahlen muss, dass ihr der Flughafen neu sieben Stunden Nachtruhe gewährt - getreu dem Schweizer Motto «Chrampfe am Tag, schlafe i de Nacht», wie Flughafenchef Josef Felder sagte. Reaktionen von Fluglärmgegnern lassen nicht den Schluss zu, dass sich die Chrampfer im Glatttal die Dauer ihres Schlafes vorschreiben lassen. Im Gegenteil: Die Zahl jener, die sich vom Fluglärm belästigt fühlen, wird mit jedem zusätzlich überflogenen Kantonswinkel wachsen. Und mit dem Protest erstarkt die Forderung, die Politik möge dem Flughafen einen Bewegungsdeckel aufsetzen.
Deshalb wird es neue Einsprachen hageln bis vor Bundesgericht. Die Mediation, die wegen unvereinbarer Forderungen schon jetzt unter einem schlechten Stern steht, wird nicht zu Stande kommen. Deutschland, das jährlich nur 80 000 Anflüge über den Rhein zulassen will, wird seine Sperrzeiten verschärfen, was wiederum Änderungen eines Betriebsreglements erfordert, das noch gar nicht besteht.
Am Schluss spricht der Bund, von Sachzwängen zermürbt, ein Machtwort und macht die Provisorien zum Dauerzustand - ohne je schlüssig geprüft zu haben, welchen Grossflughafen dieses Land will. Das vorgelegte Flu