Liebe Mitglieder
Bundeskanzlerin Merkel wartet anlässlich ihres Schweizer Besuches mit einer geradezu "bahnbrechenden" Idee auf: Man sollte auch auf deutschem Gebiet den Fluglärm messen. OK, was kann Frau Merkel dafür, dass unser Bundesrat Leuenberger diese nahe liegende Idee nicht schon vor 7 Jahren hatte...
Die wichtigsten News:- Zwei Meldungen zum SIL-Prozess gingen im letzten Monatsrückblick leider vergessen. Dabei sind beide wirklich lesenwert. In der ersten wird gezeigt, dass das Trauerspiel durchschaut wird: Die zwei Gesichter der Regierung (glp).
Die zweite Meldung schlägt in die gleiche Kerbe: Intransparenz - jetzt ist es genug! (Medienmitteilung).
- Und weiter geht es mit dem SIL. Der Regierungsrat musste in Bern Stellung zu den Varianten nehmen: Regierungsrat nimmt Stellung zu den optimierten Betriebsvarianten für den Flughafen Zürich (RR).
Die Medienmitteilung des VFSN: Stellungnahme des Zürcher Regierungsrates zu den SIL Varianten (VFSN).
Sehr optimistisch gibt sich das Fluglärmforum Süd: Südstarts straight sind vorerst vom Tisch (Fluglärmforum Süd).
Aber eigentlich wurde einmal mehr nichts entschieden. Unique hat es geschafft, sich nach wie vor alle, aber auch wirklich alle Möglichkeiten offen zu halten: Noch kein Variantenentscheid im SIL-Prozess am Flughafen (NZZ).
Zum Schluss des SIL-Themas noch einmal Klartext: Der Regierungsrat muss endlich von seiner Sperrminorität Gebrauch machen: Regierungsrat lässt Unique Parallelpiste fordern (glp).
- Vorbildlich, wie sich die Behörden von Dübendorf gegen den nach wie vor illegalen Fluglärm wehren. Zur Nachahmung unbedingt empfohlen: Klartext gegen den Fluglärm (ZOL).
- Ein Anlass wie die Euro 08 findet höchstens alle 50 Jahre statt. Wahrscheinlich wäre der Widerstand gegen die Nachtflüge gering ausgefallen, wenn man von Anfang ehrlich gewesen wäre. Aber wir haben die Lügen einfach satt. Jetzt ist es genau so herausgekommen, wie wir von Anfang an vermutet haben. Die randalierenden Hooligans bleiben uns erhalten, Kreti und Pleti darf nach Hause fliegen, statt die Kassen unserer Hoteliers zu füllen und etwas für unsere Wirtschaft zu tun: Verordnung über die Nachtflüge während der Fussball-Europameisterschaft 2008 (VBS).
Der Regierungsrat spielt empört, dabei hat der Bund nur beschlossen, was vom Regierungsrat gewünscht wurde: RR reagiert mit Unverständnis auf Verordnung des Bundes über Nachtflüge während der EURO (RR).
Die Medienmitteilung des VFSN: Medienmitteilung zu den EURO 08-Nachtflügen (VFSN).
Auch diverse Leserbriefe zeigen, dass das traurige Spiel der Regierungsrates durchschaut wurde: Doppelzüngige Zürcher Regierung (Leserbriefe, div. Zeitungen).
- Die Zermürbungstaktik hat beim harten Kern der Schneiser absolut keinen Erfolg: An der diesjährigen GV kamen mehr Mitglieder als letztes Jahr, die Zwicky-Halle war voll, es mussten sogar noch zusätzliche Stühle bereitgestellt werden werden: Schneiser sollen weniger brav sein (Glattaler).
- Schon seit geraumer Zeit werden absurde Gründe gegen den GNA gesucht und gefunden. Bis jetzt konnten wir diese immer als unhaltbar widerlegen. Jetzt hat auch noch der Aeropers (Pilotenverband) in den Chor eingestimmt: Zu riskant! (Blick).
Diesmal konnten wir uns die Mühe sparen, die vorgeschobenen Argumente zu widerlegen. Dies hat Aeropers bereits im Voraus übernommen, in früheren Ausgaben ihrer "Rundschau", in der der GNA kompromisslos gefordert wurde. Medienmitteilung: Instrumentalisierter Pilotenverband (VFSN).
Wir waren der Meinung, dass uns nichts mehr überraschen kann, dieser extreme Gesinnungswandel hat uns doch sehr erstaunt. Wer es nicht selber gelesen hat, hält es schlicht für nicht möglich: Die 180-Grad-Kurve der Aeropers (VFSN).
- Gleich in hellen Scharen ziehen die Verhandler nach Berlin. Den Anfang machte Hans-Jürg Fehr, der allerdings nichts anderes wollte, als Deutschland gegen viel Geld den unbrauchbaren Staatsvertrag wieder schmackhaft zu machen. Auf solche Unterhändler verzichten wir lieber: 5-Punkte-Plan gegen Fluglärmstreit (NZZ).
Wirklich ein unglaublich gutes Angebot an Deutschland, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass über zwei Drittel des Fluglärms, der zu 98% in der Schweiz anfällt, von deutschen Flugzeugen verursacht wird: Neue Offerte soll den Fluglärmstreit beenden (TA).
Wenn jeden Morgen 200\'000 geweckt werden, stört das keinen Politiker. Wird durch den Fluglärmstreit die Wirtschaft beeinträchtigt, besteht ganz offensichtlich dringender Handlungsbedarf: Fluglärm-Streit: Wirtschaft hofft auf Merkel (TA).
Wo Verhandlungen auf Faktenbasis drohen, können gewisse Polemiker aus Süddeutschland nicht weit sein: Fluglärmgegner warnen Merkel vor Schweizer Offerte (TA).
Ob diese Erkenntnis weiter hilft? Oettinger: Im Fluglärm-Streit mit der Schweiz Fehler gemacht (baz).
Sehr optimistisch sieht es die NZZ: Tauwetter in Stuttgart (NZZaS).
Der Tagesspiegel aus Berlin bringt eine erstaunlich nüchterne und sachliche Story (das würden wir uns von der einheimischen Presse auch wieder einmal wünschen): Grenzüberschreitende Turbulenzen (Der Tagesspiegel).
Ja, viele Berichte in der Presse. Und das Resultat? Das, was seit Jahren von Schweizer Seite immer wieder vorgeschlagen wird: Auch in Deutschland den Fluglärm zu messen, damit endlich aufgrund von Fakten verhandelt werden kann. Immerhin kam Bundeskanzlerin Merkel jetzt als erste Deutsche auf diese sensationelle Idee - und wieder geht viel Zeit verloren, bis diese Messresultate endlich vorliegen: Neue Runde im Fluglärmstreit (NZZ).
Ausblick und Anlässe:
- 04.05.2008: Mahnwache am Flughafen
- 01.06.2008: Mahnwache am Flughafen
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