Eine Meldung die nicht wirklich überrascht (VFSN)

Publiziert von VFSNinfo am
Das Nachtflugverbot soll permanent kürzer und entsprechend in der Verordnung über die Infrastruktur der Luftfahrt verankert werden. Was „Ausnahmefälle aus Sicherheitsgründen“ sind, wird dann künftig situativ von den Nutzniessern und Profiteuren dieser Regelung definiert.

Mit der Euro 08 hat die verlängerte Nachtruhe wenig bis gar nichts zu tun, ausser dass die Euro 08 einen willkommenen Vorwand darstellt. Der Luftfahrtlobby war und ist die Nachtruhe ein grosser Dorn im Auge. Der Flughafen Zürich ist Teil der Multihub-Strategie des Lufthansa-Verbundes und alle Indizien deuten darauf hin, dass die Lufthansa in Zürich ihren Afrikahub aufbaut. Weder die Bedürfnisse der Schweizer Wirtschaft noch diejenigen der Bevölkerung und schon gar nicht die internationale Anbindung der Schweiz stehen im Vordergrund. Der Flughafen Zürich soll prioritär die operativen Bedürfnisse des Lufthansa- Konzerns optimal erfüllen. Dazu gehört nun mal eine kürzere Nachtruhe. Mit Starts bis 02:00 Uhr dürfte dann Zürich auch als Umschlagplatz für Luftfracht wesentlich attraktiver werden. Als nächster Schritt werden dann die Landezeiten ausgedehnt. Wir gehen davon aus, dass an einer entsprechenden Begründung bereits gearbeitet wird.

Dieses Vorgehen sollte eigentlich niemanden überraschen. Es entspricht den Gepflogenheiten, wie mit der Bevölkerung rund um den Flughafen in den letzten 50 Jahren umgegangen wurde.

Thomas Morf, Präsident VFSN



siehe auch:
Nachtflugverbot soll gelockert werden (TA)
Nachtflüge: Kritik von allen Seiten (TA)
Nachtflugverbot darf nicht durchlöchert werden (Fluglärmforum Süd)
Nur eine Ausnahme bei Nachtflugsperre (TA)
Gegen eine schleichende Aufweichung der Nachtflugsperre (NZZ)