Kreis Waldshut - Fast ausschließlich Wirtschaftsführer aus dem deutsch-schweizerischen Grenzraum zwischen Freiburg und Zürich waren zu der Veranstaltung geladen. Auf dem Podium die beiden Co-Präsidenten des Veranstalters, Heiko Gleixner, Waldshut (Moderator), und Kaba-Group-Chef Rudolf Weber (Rümlang), das Zürcher Regierungsmitglied Rita Fuhrer, Landrat Tilman Bollacher und IHK-Präsident Kurt Grieshaber. Ziel der Unternehmerinitiative ist die Stärkung der Wirtschaftsregion Südbaden/Nordschweiz, die alle Teilnehmer der Runde als einheitlichen Wirtschaftsraum sehen.
Nachdem sich alle auch einig waren, dass die Verkehrsinfrastruktur insgesamt dringend verbesserungswürdig sei, thematisierten die beiden Deutschen eine Weiterführung der Autobahn 98 über Schweizer Gebiet in Richtung Bodensee. Grieshaber sah die Schnellstraße "sehr vordringlich, auch für die Schweiz". Anders Rita Fuhrer: Zwar würden die Zürcher die A 98 "auch ab und zu benutzen", seien aber nicht so wahnsinnig stark interessiert daran und hätten vor allem Nachteile zu tragen. Dagegen sei der Flughafen für den Kanton "ein wichtiges Thema". Die Schweizer wären bereit, "über alle drei Verkehrsträger gemeinsam zu diskutieren", über Straße, Schiene, Luftverkehr.
Grieshaber für "Paket"
Auch Wirtschaftssprecher Kurt Grieshaber, Logistik-Unternehmer, den vor allem das Schweizer Nachtfahrverbot für Lastwagen stört, will über ein "Gesamtpaket" sprechen und die Probleme der Wichtigkeit nach abarbeiten: "Es kann nicht sein, dass die Schweiz um 22 Uhr die Tür zumacht und die deutschen Autobahnen dann vollstehen." Darauf Fuhrer: "Richtig, Autobahnen sind keine Parkplätze, und unsere Flugzeuge sind keine Steh-Zeuge." Man müsse den Zusammenhang sehen, sonst würde das die Bevölkerung nicht verstehen.
Landrat Tilman Bollacher ist zwar bereit, "alles auf den Tisch zu legen", will aber Themen nur dort verknüpfen, wo auch sachlich ein Zusammenhang besteht. "Da sind wir uns leider nicht einig", konterte die Zürcher Regierungsrätin.
Die Politiker müssten den Mut haben, zu Lösungen stehen, der Bevölkerung das "schmackhaft zu machen und zu verkaufen, was von allen, auch von den Medien, noch abgelehnt wird".