Der gekröpfte Nordanflug auf den Flughafen Kloten, der als Alternative zu den umstrittenen Südanflügen eingeführt werden soll, sei mit zahlreichen Sicherheitsproblemen behaftet, teilte der Fluglotsenverband mit. Eine Absenkung des Sicherheitsniveaus, wie es dieses ausschliesslich politisch motivierte Anflugverfahren bringe, sei nicht akzeptabel.
Unsicher sei das Anflugverfahren sowohl für die Piloten als auch für die Flugverkehrsleiter: Für ortsunkundige Piloten nach einem langen Nachtflug stelle der Gekröpte eine grosse Herausforderung dar. Und auch für die Flugverkehrsleiter bringe er eine enorme Mehrbelastung.
Keine Routine möglich
Bei einem Anflugverfahren, dessen Anwendung vorderhand auf eine Stunde täglich begrenzt wäre, könne sich auch keine Routine einstellen. Die Zürcher Fluglotsen kontrollierten bereits heute einen der komplexesten Flugräume Europas.
Der Flughafen Zürich reichte im Mai beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) das Gesuch für eine erste Etappe des gekröpften Nordanflugs ein. Demnach wäre das neue Anflugverfahren vorderhand als Sichtanflug auf die Morgenstunde von 6 bis 7 Uhr begrenzt.
Der Anflug wurde entwickelt, um künftig auch während der Zeiten der deutschen Sperrverordnung für Anflüge über Süddeutschland von Norden her auf den Flughafen Zürich anfliegen zu können. Das BAZL prüft zurzeit die vom Flughafen eingereichten Unterlagen. Der Entscheid wird Ende Jahr erwartet.
siehe auch:
Medienmitteilung Bezüglich Zürcher Fluglotsenverband und gekröpfter Nordanflug (VFSN)