Die Fluggesellschaft Swiss und der Flughafen Zürich positionieren sich im Kampf gegen Einschränkungen des Luftverkehrs als Partner. Den aktiven Part hat die Swiss.
Von Romeo Regenass
Der Betreiber des Flughafens Zürich und sein mit Abstand wichtigster Kunde hatten das Heu nicht immer auf derselben Bühne. Nun aber gefährdet eine Initiative, welche die Flugbewegungen in Kloten auf 250\'000 pro Jahr beschränken will, ureigene Interessen beider - und da verbündet man sich noch so gerne.
Auf dem Spiel steht viel, denn schon dieses Jahr dürfte es zu 270\'000 Bewegungen kommen. «Die Plafonierungsinitiative ist Chefsache», sagte Swiss-Lenker Christoph Franz denn auch heute an einem Mediengespräch. Neben ihm sass Unique-Chef Josef Felder.
Swiss und Unique seien Systempartner, hiess es da. Beide seien auf ein funktionierendes Drehkreuz Zürich angewiesen. Beide stünden gemeinsam im Wettbewerb mit anderen europäischen, aber auch interkontinentalen Hubs wie Dubai. Die dortigen Fluggesellschaften Emirates, Qatar Airways und Etihad Airways alleine hätten unlängst 280 Langstreckenflieger bestellt. «Auf diesen Kapazitätsaufbau müssen wir Antworten finden», sagte Franz.
Zusammen gegen die Konkurrenz
Eine gute Partnerschaft und aktive Zusammenarbeit könne dabei ein Konkurrenzvorteil sein. Als Beispiel dafür nannte Flughafen-Chef Felder die kurzen Umsteigezeiten in Kloten, welche die Beliebtheit von Swiss und Unique erhöhten. Innerhalb dieser Systempartnerschaft übernimmt die Swiss gegen aussen die Rolle des aktiven Kritikers der Plafonierung.
Diesen Eindruck hatte man jedenfalls nach der Veranstaltung. Unique-Chef Felder hielt sich mit seinen Voten zurück, obschon seine Interessenlage ja offensichtlich ist. Mehrmals betonte er, Unique komme nur dem Auftrag des Bundes nach, den Flughafen nachfrageorientiert zu entwickeln. Die Prognose, wonach der Flugverkehr in Kloten in Zukunft stark wachse, stamme nicht von Unique, sondern vom Bundesamt für Zivilluftfahrt.
Gut ein Drittel Umsteigepassagiere
Swiss-Chef Franz lehnt die Initiative klar ab. Und er kann auch den Gegenvorschlag nicht unterstützen, weil dieser ebenfalls eine plafonierende Wirkung habe. Die nach wie vor massive Wohnbautätigkeit in der Flughafenregion könne bei diesem Szenario zur Folge haben, dass der kritische Wert auch ohne zusätzliche Flugbewegungen erreicht werden könnte.
«Der Flughafen Zürich ist bereits heute das am stärksten eingeschränkteste Drehkreuz Europas», sagte Franz. Tatsächlich kennt unter den Hubs nur Zürich-Kloten eine absolute Nachtflugsperre (siehe Grafik). Der Londoner Stadtflughafen allerdings ist nachts sogar acht Stunden geschlossen, liegt aber auch mitten in der Stadt und ist kein Hub.
Würde die Nachtruhe auf neun Stunden ausgedehnt, träfe das rund 160 Swiss-Flüge pro Woche, vor allem ankommende Langstreckenflieger am Morgen. Sie sind für die Swiss besonders wichtig, weil sie Passagiere bringen, die auf Europa-Flüge umsteigen. Umsteigepassagiere machen bei der Swiss bereits wieder gut einen Drittel aus. «Dabei dürfte es in nächster Zeit aber bleiben», machte der Swiss-Chef klar. Damit ist die Lufthansa-Tochter weit entfernt von den 60 Prozent Umsteigepassagieren, mit denen sich die Swissair selig kurz vor ihrem jähen Fall noch brüstete.
Von Romeo Regenass
Der Betreiber des Flughafens Zürich und sein mit Abstand wichtigster Kunde hatten das Heu nicht immer auf derselben Bühne. Nun aber gefährdet eine Initiative, welche die Flugbewegungen in Kloten auf 250\'000 pro Jahr beschränken will, ureigene Interessen beider - und da verbündet man sich noch so gerne.
Auf dem Spiel steht viel, denn schon dieses Jahr dürfte es zu 270\'000 Bewegungen kommen. «Die Plafonierungsinitiative ist Chefsache», sagte Swiss-Lenker Christoph Franz denn auch heute an einem Mediengespräch. Neben ihm sass Unique-Chef Josef Felder.
Swiss und Unique seien Systempartner, hiess es da. Beide seien auf ein funktionierendes Drehkreuz Zürich angewiesen. Beide stünden gemeinsam im Wettbewerb mit anderen europäischen, aber auch interkontinentalen Hubs wie Dubai. Die dortigen Fluggesellschaften Emirates, Qatar Airways und Etihad Airways alleine hätten unlängst 280 Langstreckenflieger bestellt. «Auf diesen Kapazitätsaufbau müssen wir Antworten finden», sagte Franz.
Zusammen gegen die Konkurrenz
Eine gute Partnerschaft und aktive Zusammenarbeit könne dabei ein Konkurrenzvorteil sein. Als Beispiel dafür nannte Flughafen-Chef Felder die kurzen Umsteigezeiten in Kloten, welche die Beliebtheit von Swiss und Unique erhöhten. Innerhalb dieser Systempartnerschaft übernimmt die Swiss gegen aussen die Rolle des aktiven Kritikers der Plafonierung.
Diesen Eindruck hatte man jedenfalls nach der Veranstaltung. Unique-Chef Felder hielt sich mit seinen Voten zurück, obschon seine Interessenlage ja offensichtlich ist. Mehrmals betonte er, Unique komme nur dem Auftrag des Bundes nach, den Flughafen nachfrageorientiert zu entwickeln. Die Prognose, wonach der Flugverkehr in Kloten in Zukunft stark wachse, stamme nicht von Unique, sondern vom Bundesamt für Zivilluftfahrt.
Gut ein Drittel Umsteigepassagiere
Swiss-Chef Franz lehnt die Initiative klar ab. Und er kann auch den Gegenvorschlag nicht unterstützen, weil dieser ebenfalls eine plafonierende Wirkung habe. Die nach wie vor massive Wohnbautätigkeit in der Flughafenregion könne bei diesem Szenario zur Folge haben, dass der kritische Wert auch ohne zusätzliche Flugbewegungen erreicht werden könnte.
«Der Flughafen Zürich ist bereits heute das am stärksten eingeschränkteste Drehkreuz Europas», sagte Franz. Tatsächlich kennt unter den Hubs nur Zürich-Kloten eine absolute Nachtflugsperre (siehe Grafik). Der Londoner Stadtflughafen allerdings ist nachts sogar acht Stunden geschlossen, liegt aber auch mitten in der Stadt und ist kein Hub.
Würde die Nachtruhe auf neun Stunden ausgedehnt, träfe das rund 160 Swiss-Flüge pro Woche, vor allem ankommende Langstreckenflieger am Morgen. Sie sind für die Swiss besonders wichtig, weil sie Passagiere bringen, die auf Europa-Flüge umsteigen. Umsteigepassagiere machen bei der Swiss bereits wieder gut einen Drittel aus. «Dabei dürfte es in nächster Zeit aber bleiben», machte der Swiss-Chef klar. Damit ist die Lufthansa-Tochter weit entfernt von den 60 Prozent Umsteigepassagieren, mit denen sich die Swissair selig kurz vor ihrem jähen Fall noch brüstete.