Diskussion über Varianten für Flughafen
Bund und Kantone haben ein weiteres Gespräch über die zukünftigen Anflugverfahren für den Zürcher Flughafen geführt. Ein Entscheid über die Ende letzten Jahres vorgestellten technisch möglichen 19 Betriebsvarianten ist noch nicht gefallen. Bereits steht aber fest, dass die Option Parallelpisten nicht weiterbearbeitet wird.
sda) Mit dem zweiten Koordinationsgespräch von Bund und Kantonen über das Anflugverfahren zum Flughafen Zürich hat am Freitag in Bern die politische Diskussion begonnen. Noch fiel kein Entscheid zu den 19 technisch möglichen Betriebsvarianten.Aus für Variante Parallelpisten
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) wird die Stellungnahmen des Standortkantons Zürich und der Nachbarkantone nun analysieren. Für Varianten auf dem bestehenden Pistensystem und mit Pistenverlängerungen werden Optimierungsmöglichkeiten gesucht. Nicht weiterbearbeitet werden die Varianten mit Parallelpisten.
Nächstes Jahr kann die Bevölkerung mitreden
Für die weiteren Arbeiten hat der Bund Grundsätze festgelegt. Auf dem bestehenden Pistensystem sind das heutige Betriebsregime, der Betrieb mit weit gehender Nordausrichtung sowie die Ergänzung mit dem gekröpften Nordanflug zu prüfen. Bei Pistenverlängerungen sollen Nord- und Ostkonzepte kombiniert werden.
Das Ergebnis der Optimierung wird Thema des dritten Koordinationsgesprächs sein, das gegen Ende Jahr vorgesehen ist. Anschliessend wird die künftige Betriebsvariante ausgewählt. Diese wird im Verlauf des nächsten Jahres in die Mitwirkung bei der Bevölkerung und den betroffenen Kantonen gehen.
SIL-Prozess soll 2009 abgeschlossen werden
An den Koordinationsgesprächen nahmen Vertreter von Bund, der Kantone Zürich, Aargau und Schaffhausen sowie der Flughafen Zürich AG (Unique) teil. Bloss konsultiert wurden die Kantone Schwyz, St.Gallen, Thurgau und Zug. Der Prozess «Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt» (SIL) hat 2004 begonnen und soll 2009 abgeschlossen sein. Er gibt den raumplanerischen Rahmen für den Flughafen vor. Dabei soll unter anderem ein An- und Abflugverfahren mit einer für alle betroffenen Regionen tragbaren Lärmbelastung ermittelt werden.
Folgen der deutschen Massnahmen
2003 hatte Deutschland die Nordanflüge auf Zürich-Kloten stark eingeschränkt. In den frühen Morgenstunden und am Abend darf überhaupt nicht mehr über süddeutsches Gebiet an- oder abgeflogen werden. Ausnahmen werden nur gemacht, wenn das Wetter Südanflüge verunmöglicht.
Gegen das geltende Anflugregime hatten sich alle betroffenen Regionen rund um den Flughafen Zürich heftig zur Wehr gesetzt. Das Ergebnis der Optimierung wird Thema des dritten Koordinationsgesprächs sein, das gegen Ende Jahr vorgesehen ist. Anschliessend wird die künftige Betriebsvariante ausgewählt. Diese wird im Verlauf des nächsten Jahres in die Mitwirkung bei der Bevölkerung und den betroffenen Kantonen gehen.
siehe auch:
Medienmitteilung zum Koordinationsgespräch SIL (VFSN)
SIL-Prozess Flughafen Zürich: Bund legt Grundsätze für weitere Arbeiten fest (BAZL)
Regierungsrat nimmt Stellung zu den Betriebsvarianten für den Flughafen Zürich (RR)
Viel Schelte und wenig Lob für die Regierung (NZZ)