Fällanden - Kantonsrat Richard Hirt erhielt den «Schneiser-Award
Was in Hollywood der Oscar, ist im Süden des Flughafens der «Schneiser Award». Die Auszeichnung in Form eines Riesenohrstöpsels ging am Montag an den scheidenden Kantonsrat Richard Hirt.
Es war seine letzte Sitzung im Kantonsrat. Richard Hirt, seines Zeichens Gemeindepräsident von Fällanden und Präsident des Fluglärmforums Süd, war nach 18 Jahren im kantonalen Parlament nicht mehr zur Wahl angetreten. Der Verein Flugschneise Süd Nein überraschte ihn am Montag mit der Verleihung des «Schneiser-Awards», eines goldgelben Riesenohrschutzes, der für «ausserordentliche Leistungen im Kampf gegen den Fluglärm vergeben wird», wie VFSN-Präsident Thomas Morf auf Anfrage erklärte. Seit Beginn der Fluglärmproblematik hat sich Richard Hirt als Kantonsrat und Kommunalpolitiker für den Süden an vorderster Front eingesetzt, erklärt Morf die Auszeichnung. Nach 18 Jahren im Kantonsrat sei es nun eine gute Gelegenheit gewesen, Hirt für seinen Einsatz zu danken.
Preis samt Ehrenmitgliedschaft
«Ich war völlig überrascht, als die Viererdelegation im Kantonsrat erschien und mir den Preis übergab», sagt Richard Hirt. Es freue ihn, dass sein Einsatz in dieser Sache anerkannt worden sei. «Schliesslich sagt man nicht unssonst, Anerkennung sei das Brot der Seele«, meint Hirt schmunzelnd. Der Preis freut ihn, die damit verbundene Ehrenmitgliedschaft im Verein Flugschneise Süd Nein bringt ihn allerdings etwas in Verlegenheit. «Bisher habe ich mich sozusagen geweigert, dem Verein beizutreten», sagt Richard Hirt und lacht über die «Zwangsmitgliedschaft». Schliesslich sei seine Aufgabe eine politische, der Verein repräsentiere die Bevölkerung und deren Stimmung. Richard Hirt präsidiert weiterhin das Fluglärmforum Süd. Zudem ist er Mitglied der Konsultativen Konferenz, die den runden Tisch abgelöst hat und in der jeweils zwei Vertreter die Anliegen ihres Bezirkes vertreten. Anfang Juni gelte es, an der Sitzung zu den 19 Vorschlägen aus dem SIL-Verfahren Stellung zu beziehen, so Hirt. Der «Schneiser-Award» dürfte sich also nachhaltig auswirken.
Seltener als ein Oscar
Der Preis wurde vor zwei Jahren erstmals verliehen. Als der Pfaffhauser Urban Scherrer als Gründungsmitglied aus dem VFSN-Vorstand austrat, wollte man eine einzigartige Auszeichnung für ausserordentliche Leistungen schaffen, erzählt VFSN-Präsident Thomas Morf. Der «Schneiser-Award» ist allein schon aufgrund seiner begrenzten Stückzahl etwas Besonderes. «Oscars» gibt es Hunderte, vom «Schneiser-Award» gibt es nur vier.» Den zweiten habe nun Richard Hirt erhalten, sagt Morf. «Die beiden anderen kann man sich noch verdienen.» (fri)
ZOL, 16.05.2007, Seite 7
siehe auch:
Kantonsrat Richard Hirt erhält den Schneiser-Award (VFSN)