Einen solchen Zwischenfall gabs am Flughafen Zürich wohl noch nie. Die Piloten einer Boeing 747 der Thai Airways gaben erst Schub, als Passagiere in der First Class für zwei Crewkollegen Plätze frei machten.
Normalerweise verspäten sich Abflüge wegen technischer Probleme, schlechten Wetters oder weil es schlicht zu viel Verkehr am Himmel hat. So richtig kurios mutet deshalb die zweieinhalbstündige Verspätung von Flug TG971 von Zürich nach Bangkok an. Die Piloten einer Boeing 747 der Thai Airways weigerten sich am 11. Oktober standhaft, Schub zu geben und in die thailändische Metropole abzuheben.
Und zwar machten sie sich für zwei Crewmitglieder stark, die nach Bangkok zurückfliegen wollten – und zwar bequem und mit allerlei Annehmlichkeiten in der First Class. Dumm nur: Für die beiden Thai-Piloten, die keinen Dienst hatten, waren in der entsprechenden Klasse keine Plätze mehr frei, wie das Branchenportal Aerotelegraph berichtet. In der Businessclass wollten sie sich partout nicht niederlassen.
Ein Pärchen knickte schliesslich ein
Also forderte die Kabinencrew die First-Class-Reisenden dazu auf, Platz für die beiden zu machen. Naheliegend, dass das niemand machte. Erst nach fast zwei Stunden Feilschen knickte ein Pärchen ein, packte sein Handgepäck zusammen und begab sich mehr oder minder freiwillig in die Businessclass. Minuten später nahmen die Piloten ihre Arbeit auf und starteten den Jumbojet.
Der Imageschaden ist noch grösser als die Verspätung. Die erzürnten Passagiere informierten umgehend die Zeitung «Bangkok Post». Sie beklagten sich über die Szenen an Bord. Statt die beiden Piloten in der Businessclass reisen zu lassen, habe die Crew die Passagiere in Geiselhaft genommen. Die Airline hat sich mittlerweile auf Facebook entschuldigt.
Kommentar VFSN:
Der Vorfall vom ausrastenden Piloten (Swiss-Pilot rastet über Funk wegen Verspätung aus) wird unter diesen Umständen zur Lachnummer. Wenn es um das Wohl der Herren Piloten geht, dann wird problemlos auch mal ganze 2 Stunden gewartet…