2015 war für die Flughafen Zürich AG erfolgreich, könnte aber noch erfolgreicher sein, wären da nicht die unliebsamen Nachbarn, die sich nicht mit dem Fluglärm aus Kloten abfinden wollen. Engpässe in den Spitzenzeiten sind für den Flughafen eine große Herausforderung, heißt es im Geschäftsbericht. Daher will er auf jeden Fall die Interessen des Unternehmens wahren und die Weiterentwicklung des Flughafens gewährleisten.
Einen neuen Rekord erzielte Kloten bei den Passagierzahlen. Im Jahr 2015 nutzten insgesamt 26 281 228 Passagiere den Flughafen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 3,2 Prozent. Das Wachstum in Zürich liegt jedoch gegenüber vielen wichtigen Flughäfen in Europa unter dem Durchschnitt von fünf Prozent. Für dieses Jahr wird in Kloten erneut eine Zunahme bei den Passagieren um etwa drei Prozent erwartet.
Die Zahl der Lokalpassagiere nahm 2015 um sechs Prozent auf 18,7 Millionen zu. Gleichzeitig sank die Zahl der Umsteigepassagiere am Flughafen Zürich um 3,3 Prozent auf 7,5 Millionen. Die durchschnittliche Anzahl der Passagiere pro Flug erhöhte sich von 110 auf 114. Auch die Sitzplatzauslastung steigerte sich um 1,2 Prozent auf 76,8 Prozent.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 265 095 Flugbewegungen in Kloten, was laut Flughafen der Anzahl im Vorjahr entspricht. Der Passagieranteil von Swiss International Air Lines (Swiss) betrug 54,6 Prozent, gefolgt von Air Berlin (5,6 Prozent), Edelweiss Air (4,6 Prozent), Germanwings (2,5 Prozent) sowie British Airways (2,2 Prozent). Das Frachtvolumen sank im Jahr 2015 um 4,2 Prozent gegenüber 2014. Insgesamt wurden 411 780 Tonnen Fracht transportiert.
Die Anzahl der Flugbewegungen sowie deren Verteilung auf die verschiedenen Pisten und Flugrouten sind für die Lärmbelastung laut Flughafen von zentraler Bedeutung. Vor allem Flüge während der Nachtzeit (22 bis 6 Uhr) werden von der Bevölkerung als störend wahr genommen. Im Jahr 2015 betrugen die Nachtflugbewegungen 4,5 Prozent (2014: 4,2 Prozent) der Gesamtflugbewegungen. Für insgesamt 261 Flüge (2014: 222 Flüge), die während der Nachtflugsperrzeit stattfanden, wurden Ausnahmebewilligungen ausgestellt.
Nach wie vor drängt der Flughafen auf eine stärkere Nutzung des Luftraums über Deutschland und sieht Kapazitätseinschränkungen, mit denen die unternehmerische Entwicklung deutlich beeinträchtigen würde.
Das nicht vom Bundestag ratifizierte Abkommen vom 4. September 2012 zwischen der Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard und dem seinerzeitigen deutschen Verkehrsminister Peter Ramsauer spielt dabei eine große Rolle. Vorgesehen sind darin Nordanflüge ab 6.30 Uhr, eine halbe Stunde früher, als derzeit. Außerdem lässt er den gekröpften Nordanflug zu.