Der jüngst publizierte Entscheid des Bundesrates, dem Flughafen Zürich unter gewissen Umständen als neue Variante den «Südstart straight» zu erlauben, beunruhigt den erweiterten Vorstand der SP des Bezirks Meilen. Wie die Partei mitteilt, hat sie deshalb folgende Resolution gefasst: Der neue «Südstart straight» sei mit einer zusätzlichen massiven Lärmbelastung einer grossen Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner verbunden, welche bereits unter den seit 10 Jahren bestehenden Südanflügen zu leiden hätten.
Die Folge seien eine zunehmende Belastung der psychischen und körperlichen Gesundheit der Betroffenen. «Dass die neue Abflugvariante nun überhaupt zur Debatte steht, ist eine Konsequenz der Strategie des Flughafens Zürich, die seit Jahrzehnten auf einen stetigen Ausbau der Kapazitäten fixiert ist.»
Nachtruhe klar fixieren
Der Flughafen sei ein wichtiger Wirt schafts und Standortfaktor, schreibt die Partei weiter. Es sei der SP klar, dass da mit gewisse Emissionen entstünden. Auch sei das Bedürfnis weiter Teile der Bevölkerung nach einem nahen Flughafen ausgewiesen. Der Beweis, dass für die Erfüllung dieser Funktionen ein interkontinentaler Umsteigeflughafen mit Drehkreuzfunktion (Hub) notwendig ist, ist gemäss den Sozialdemokraten allerdings nicht erbracht.
Die SP des Bezirks Meilen fordert deshalb eine Flughafenpolitik, die eine sozialverträgliche, nachhaltige Entwicklung des Flughafens Zürich gewährleistet. Bei der Verteilung des Fluglärms seien die Sicherheit, die Bevölkerungs dichte und die Gesamtlärmbelastung zu berücksichtigen. Zudem brauche es dringend eine klar fixierte Nachtruhe und eine Plafonierung der Flugbewe gungen.
07.01.2014, ZSZ, Seite 3
Leserbrief:
Flughafen mit falschem Argument
Ein grosses Lob für die SP des Bezirks Meilen für deren Realitätssinn und Weitblick und für ihren Willen, sich für das Wohlbefinden der Bevölkerung beziehungsweise der Wählerinnen und Wähler einzusetzen. Die überaus lärmigen Südstarts straight werden der Bevölkerung als Sicherheitsmassnahme schmackhaft gemacht und sollen vorerst «nur» bei Bise eingeführt werden. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) und der Flughafen desavouieren sich mit ihren Argumenten selbst, denn würde es tatsächlich um die Sicherheit gehen, müssten die Südstarts straight sofort und während 16 Stunden ein- geführt werden.
Es ist zu hoffen, dass auch die anderen Parteien begreifen werden, dass quantitatives Wachstum um jeden Preis nicht nachhaltig und zielführend sein kann.
Ursula Hofstetter, Forch
08.01.2014, ZSZ, Seite 5