Die Südschneiser rufen wieder zu einer Demonstration nach Zürich: Am 21. September soll auf einer Tour vom Landesmuseum zum Helvetiaplatz gegen die «Südstarts geradeaus» protestiert werden.
asü. Die Südschneiser rufen wieder zu einer Demonstration nach Zürich: Am 21. September soll auf einer Tour vom Landesmuseum zum Helvetiaplatz gegen die «Südstarts geradeaus» protestiert werden. An der Aktion beteiligen sich der Verein Südschneise Süd – Nein (VFSN), der Quartierverein Schwamendingen und der Hauseigentümerverband Dübendorf & Oberes Glatttal.
Wer alles auftreten wird, ist noch unklar. Gesetzt ist, dass der VFSN-Präsident Thomas Morf vor den mit gelben Utensilien ausgerüsteten Südschneisern eine feurige Rede halten wird. Zudem ist geplant, Vertreter der Stadt Zürich und des Fluglärmforums Süd für einen Auftritt zu gewinnen, allenfalls auch National- und Kantonsräte. Morf hofft auf mindestens 5000 Teilnehmer, wie er sagt. Die Aufnahme der «Südstarts geradeaus» bei Nebel und Bise in den Flughafen-Sachplan habe die betroffene Bevölkerung in der Stadt Zürich, der Zürichseeregion und dem Oberland aufgerüttelt. Die Angst vor einer regelmässigen Nutzung dieses Startverfahrens sei zudem gross. Seit Ende letzten Jahres habe der VFSN 600 Mitglieder gewonnen – insgesamt unterstützten nun über 5300 Mitglieder den Verein mit mindestens je 40 Franken im Jahr.
Anders als von den Organisatoren dargestellt, ist die Demonstration allerdings noch nicht bewilligt, wie die Stadt Zürich auf Anfrage mitteilt; das Gesuch sei in Bearbeitung. Die Stadt selber äusserte sich wiederholt dezidiert gegen die Einführung der «Südstarts geradeaus». Ob Stadtpräsidentin Corine Mauch einen Auftritt haben wird, sei auch noch offen; eine Anfrage liege noch nicht vor.
Eines ist klar: Der Auftritt der Südschneiser wird, sofern er tatsächlich stattfindet, polarisieren. Keine andere Fluglärm-Organisation macht derart oft mobil. Seit 2002 hat der VFSN bereits ein halbes Dutzend grössere Demonstrationen mit 2000 bis 10 000 Teilnehmern organisiert: drei in Zürich, zwei am Flughafen und eine in Bern. Über die aktuelle Aktion kann Fritz Kauf, Sprecher des Vereins Bürgerprotest Fluglärm Ost (BFO), nur den Kopf schütteln. Statt selber einen Teil zu übernehmen, wolle der Süden mittels der angestrebten Pistenverlängerungen alles an den Osten und den Westen abschieben. Diese unfaire Taktik werde aber nicht aufgehen – da nützten auch Auftritte mit Trillerpfeifen und gelben Mützen nichts: «Der ‹Südstart geradeaus› wird Realität – und zwar regelmässig.» Nur so könne die mangelhafte Sicherheit am Flughafen verbessert werden.