eder dritte Pilot in Europa ist einer Umfrage zufolge schon einmal hinter dem Steuerknüppel eingeschlafen. Neun von zehn Piloten waren demnach im Cockpit schon einmal zu müde, um weiterfliegen zu können. Vier von fünf deutschen Flugzeugführern berichten, dass sie aus Müdigkeit Fehler gemacht haben. Das geht aus einer in der „Bild am Sonntag" veröffentlichten Umfrage der europäischen Pilotenvereinigung Cockpit bei 6000 Flugzeugführern hervor. Ein Sprecher der Vereinigung Cockpit e.V. bestätigte die Angaben. „Aus meiner eigenen Erfahrung halte ich die Ergebnisse auch für realistisch", sagte der Pilot.
Die Flugzeugführer wehren sich laut Cockpit deshalb gegen die bestehenden Arbeitszeitregelungen, aber auch gegen die Pläne der Europäischen Luftsicherheitsbehörde (EASA) für künftige Regelungen. „Grundsätzlich sind die Flugdienstzeiten zu lang", sagte der Pressesprecher der Organisation, Jörg Handwerg. Die Piloten hielten einen Einsatz von bis zu zwölf Stunden für vertretbar, erlaubt seien aber Einsätze von bis zu 14 Stunden.
Auf Kritik der Piloten stößt auch ein EU-Gesetzesvorschlag, den eine Arbeitsgruppe der EASA fertiggestellt hat. Er sieht nach Handwergs Darstellung vor, dass Piloten nachts bis zu elf Stunden im Einsatz sein können, obwohl Mediziner höchstens zehnstündigen Nachteinsatz empfehlen, weil ansonsten die Gefahr von Übermüdung drohe.
Kommentar VFSN: So bleibt doch wenigstens die Hoffung, dass die Piloten ausgeschlafen sind, wenn sie über das dichtes besiedelte Gebiet der Schweiz zum Landanflug auf Piste 34 ansetzen. So gut ausgeschlafen müssten eigentlich auch gekrümmte Anflüge machbar sein...