Die Airline spielt gemäss Recherchen der «Handelszeitung» derzeit diverse Szenarien durch, wie sie den Europa- Verkehr künftig aufstellen soll. Gemäss einem internen Strategiepapier, das der «Handelszeitung» vorliegt, gibt es dabei die Variante, die Swiss in zwei Unternehmen aufzuspalten. Ein Teil würde dann nur noch die Langstrecken-Flüge anbieten. Der andere, neue Teil würde das Europa-Geschäft umfassen. Dieses Unternehmen könnte die Swiss ausserhalb der Schweiz in der EU ansiedeln. Das Projekt läuft unter dem Codenamen «Calvin & Zwingli».
Die Swiss äusserst sich zu «Calvin & Zwingli» nicht konkret. Sprecherin Susanne Mühlemann bezeichnet das Dokument als «Arbeitspapier, das verschiedene mögliche Zukunftsmodelle skizziert, die erst diskutiert werden». Klar aber ist, dass die Swiss die Kosten drücken will. «Wir haben im Europa-Verkehr Probleme mit der Kostenstruktur», sagte Firmenchef Harry Hohmeister der «Handelszeitung» bei einem Gespräch am Jahreskongress des Airline- Verbandes IATA in Peking diese Woche. «Diese gehen wir dieses Jahr Schritt für Schritt an. Da ist keine Position ausgenommen, alle müssen neu beleuchtet werden.» Hohmeister strebt eine Reduktion des Aufwandes «im oberen einstelligen Prozentbereich» an.
Im Rahmen des Lufthansa-Sparprogramms Score, zu dem die Swiss bis 2015 rund 100 Millionen Franken beisteuern muss, will Hohmeister zudem bei den Zulieferern sparen. Beim Caterer Gategroup ist die Swiss bereits vorstellig geworden. «Erste Gespräche zwischen der Swiss und uns haben stattgefunden», bestätigt Sprecherin Brigitt Trindler. Swiss-Sprecherin Mühlemann bestätigt: «Im Rahmen von Score gibt es Massnahmen, die wir in Kooperation mit unseren Partnern anschauen.»