Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger (sp.) setzt sich gegen die beiden Flughafenvorlagen ein, die am 27. November zur Abstimmung kommen; anders als seine Partei, die ein doppeltes Ja empfiehlt. Leuenberger tut dies in seiner Funktion als Präsident der Swiss-Luftfahrtstiftung, die 2005 als Begleitmassnahme zum Verkauf der Swiss an die Lufthansa gegründet wurde – mit dem Zweck, die Eigenständigkeit der Swiss innerhalb der Lufthansa-Gruppe zu sichern. Nun fürchtet die Stiftung, dass die Entwicklung der Swiss durch die beiden Initiativen behindert wird. Die Annahme der Flughafenvorlagen würde nämlich die Stellung des Flughafens Zürich gefährden und könnte so auch der Swiss schaden, sagte der ehemalige Verkehrsminister im Gespräch mit der NZZ.
Die Behördeninitiative will Neu- und Ausbauten von Pisten verhindern, der Gegenvorschlag verlangt zusätzliche Verschärfungen. Gemeinsam ist den Initianten, dass sie sich gegen einen Kapazitätsausbau wehren. Für Leuenberger führen aber Pistenausbauten nicht automatisch zu Kapazitätssteigerungen. Die Ostpiste zum Beispiel müsse vielleicht in den nächsten Jahren aus Sicherheitsgründen verlängert werden. Möglich sei auch, dass in einigen Jahren eine Anpassung des Pistenkreuzes ins Auge gefasst werden müsse, das zu gefährlichen Situationen geführt habe. Solche Änderungen könnten immer auch ohne Kapazitätserweiterungen erfolgen. Jetzt schon ein Bau- und Planungsverbot zu erlassen, könne sich dereinst rächen, indem aus Sicherheitsgründen drastische Reduktionen der heutigen Kapazitäten verfügt würden, befürchtet Leuenberger.