Der Minister ist nicht beleidigt (SB)

Publiziert von VFSNinfo am
Uneingeschränkt steht Verkehrsminister Winfried Hermann hinter der einseitigen Verordnung des Bundes zur Beschränkung der Anflüge zum Flughafen Zürich über deutsches Gebiet.

Diese Verordnung habe er seinerzeit unter der rot-grünen Bundesregierung sogar selbst mit vorangetrieben, bekannte Hermann jetzt in einem Pressegespräch in VS. "Das tut der Schweizer Verkehrspolitik richtig weh", meinte er. Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg wolle nun nur noch 80\'000 Flugbewegungen, das wird von Hermann uneingeschränkt mitgetragen. "Da gibt es nichts, was wir mit der Schweiz aushandeln können", stellte er klar. "Wir haben einseitig unsere Interessen formuliert."

Im übrigen rechnet er mit einem Volksentscheid zum Ausbau des Flughafens Zürich in der Schweiz. "Jetzt liegt der Ball beim Bundesverkehrsminister, der muss entscheiden", sagte er: "Ich bin mal gespannt, ob er den Forderungen seiner Parteifreunde folgt oder den Anweisungen der Kanzlerin." Den "verbalen Aussetzer" von der Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard, die die Fluglärmgegner kürzlich als "Taliban" bezeichnet hatte, bewertet er "nicht allzu hoch". "Das lässt man souverän stehen", empfahl Hermann den Fluglärmgegnern. "Was soll ich mich beleidigt fühlen, ich bin ja kein Muslim."

Im übrigen sei es ihm ein Rätsel, weshalb die Schweizer glaubten, ihren Flughafen noch ausbauen zu können. "Man kriegt eine Bürgerabstimmung, die dagegen ist." Er werde sich ebenfalls für die Beschränkung von Flugbewegungen von deutschen Flughäfen über Wohngebieten einsetzen.

Schwarzwälder-Bote, 26.08.2011


Kommentar VFSN: Böse Zungen haben es schon immer behauptet, dass es bei der DVO nicht darum geht ein paar wenige Schwarzwlder vor Fluglärm zu schützen (seit den gemeinsamen Lärmmessungen wissen alle, dass man sie mit einer DVO gar nicht vor Lärm schützen können, denn sie haben keinen), sondern der Schweiz zu schaden. Oder wie sonst soll man die Äusserung von Verkehrsminister Winfried Hermann deuten, dass er mit der DVO der Schweizer Verkehrspolitik so richtig weh tun will?