Bundesrat Moritz Leuenberger hat seinen Rücktritt angekündigt. Er gehörte der Landesregierung seit Ende 1995 an; in all diesen fast 15 Jahren stand er dem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation an.
awy. Bundesrat Moritz Leuenberger hat am Freitag um 11 Uhr vor der Bundeshauspresse seinen Rücktritt auf Ende Jahr angekündigt. An einer kurzfristig anberaumten und vom Fernsehen direkt übertragenen Medienkonferenz erklärte er, die Ankündigung erfolge jetzt, damit Klarheit bestehe, dass er nicht der zukünftige Bundespräsident sein werde. Er sei sich «mit der Zeit etwas blöd vorgekommen», immer ausweichende Antworten geben zu müssen.
Inhaltlich sei der Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt richtig, weil zwei ihm wichtige Vorhaben an einem entscheidenden Punkt angelangt seien.
Der Gotthard-Basistunnel werde noch dieses Jahr, im Oktober durchgeschlagen. Die Schweiz leiste mit diesem Tunnel einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau Europas.
Die Schweiz helfe helfe zudem mit, den Klimagipfel in Cancún mit zu organisieren. Das sei die Folge davon, dass im Laufe seiner Amtszeit aus dem Verkehrsdepartement auch ein Umwelt- und Nachhaltigkeitsdepartement geworden sei.
Auf Fragen von Journalisten erklärte Leuenberger, er habe seine Kollegen über seinen bevorstehenden Rücktritt bereits informiert; man habe aber nicht über einen koordinierten Rücktritt, zusammen mit andern Mitgliedern der Regierung, gesprochen. Sein Verhältnis zu seiner Partei sei in letzter Zeit gut gewesen, hielt er fest.
Leuenberger ist der amtsälteste der sieben Bundesräte. In letzter Zeit war ihm ein Rücktritt von verschiedener Seite nahegelegt worden.
siehe auch:
Moritz Leuenberger geht – und die Fluglärmopfer atmen auf (TA)
Bereits vor 7 Jahren aufgeatmet (Leserbrief TA)