Die Zahl der Fluglärmbetroffenen lag 2008 klar über dem zulässigen Grenzwert. Nun muss die Regierung handeln.
Sobald gemäss dem Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) mehr als 47000 Personen von Lärm belästigt werden, muss der Regierungsrat Gegenmassnahmen einleiten. Dieser Zeitpunk ist rascher gekommen, als selbst von Skeptikern erwartet wurde. Gemäss dem jüngsten ZFI-Bericht, der nächste Woche offiziell vorgestellt werden soll, lag der Wert 2008 bereits bei 49035.
Schuld daran trägt die allgemeine Zunahme des Flugbetriebs, kombiniert mit der anhaltenden Bevölkerungszunahme in der Flughafenregion. Auch der vermehrte Einsatz von Grossraumflugzeugen in den Nachtrandstunden macht sich bemerkbar. Alle Faktoren zusammen haben den ZFI gegenüber 2007 um 6 Prozent ansteigen lassen.
Baustopp um den Airport
Im aktuellen Bericht werden allerdings keine Gegenmassnahmen vorgeschlagen, die den Airport in seiner Entwicklung beschränken würden. Hingegen will der Regierungsrat auf die Siedlungsentwicklung massiven Einfluss ausüben. Vorgeschlagen werden deshalb verschärfte Lärmschutzanforderungen, Umzonungen oder gar Neubauverbote. Erste Reaktionen zeigen, dass diesen Vorschlägen noch eine schwierige politische Debatte bevorsteht. Die grosse Promotorin des ZFI, Volkswirtschaftsdirektorin Rita Fuhrer, wird diese wohl nicht mehr selbst ausfechten müssen. (ost)
siehe auch:
Medienmitteilung Überschreitung des ZFI (VFSN)
Zürcher Fluglärm-Index 2008 erneut angestiegen – Massnahmenkonzept liegt vor (RR)
Parteien wollen Nachtruhesperre (ZOL)
Zürcher Regierung im Sandwich (NZZ)
Wo bleibt der Zürcher Regierungsrat? (TA)
ZFI kann eingehalten werden! (VFSN, 04.06.2009)