Die Südanflüge auf Kloten müssen weg (NZZaS)

Publiziert von VFSNinfo am
Die Ergebnisse der Lärmmessungen, die von Experten Deutschlands und der Schweiz gemeinsam durchgeführt worden sind, lassen keinen Raum für Interpretationen:   Die Anflüge auf den Flughafen Zürich verursachen über süddeutschem Gebiet keine Überschreitungen der Lärmgrenzwerte. Der Fluglärm in Hohentengen und den anliegenden deutschen Gemeinden ist gering. Über Jahre behaupteten süddeutsche Politiker und Interessenvertreter das Gegenteil. Sie redeten davon, dass der Tourismus im Südschwarzwald durch den Fluglärm beeinträchtigt werde. Die Regierung Schröder war empfänglich für diesen Nonsens und setzte Druck auf die Schweiz auf. Bundesrat Leuenberger willigte eilfertig in einen Staatsvertrag ein. Der Verkehrsminister war bereit, Deutschland weit entgegenzukommen bei der Lösung eines Problems, das es - wie jetzt wissenschaftlich erhärtet ist - gar nicht gibt. Das Schweizer Bundesparlament brachte den Mut auf, den unseligen Staatsvertrag zurückzuweisen. Nun tritt die Schweiz in neue Verhandlungen mit Deutschland. Vorrangiges Ziel muss es sein, die Südanflüge zu beseitigen. Es ist ein Unding, dass im Süden Klotens dichtbesiedeltes Gebiet überflogen wird. Vielleicht ist die Rückkehr zur reinen Nordausrichtung des Flughafens nicht realistisch; vielleicht braucht es einige Ostanflüge. Es ist auf alle Fälle zu wünschen, dass Leuenberger gegenüber den Deutschen endlich entschlossen auftritt. Seine bisherige Leisetreterei war peinlich. Süddeutschland profitiert wirtschaftlich vom Flughafen Zürich, trägt aber keinen nennenswerten Fluglärm. (be.)

NZZ am Sonntag, 01.11.2009, Seite 21


siehe auch:
Gemeinsame Lärmanalyse zum Flughafen Zürich: Ergebnisse liegen vor (BAZL)
Deutsch-schweizerische Fluglärmanalyse liegt vor (NZZ)
Fluglärmanalyse überrascht (Landbote)
Zürich verlangt Ende der deutschen Schikanen (20min)
Neue Argumente im Fluglärmstreit (TA)
Anflüge aus dem Norden sollen Süd- und Ostanflüge ersetzen (Leserbriefe TA)