Das Fluglärmforum Süd, als Plattform der Städte und Gemeinden der führende Behördenverband im Süden des Flughafens Zürich, empfiehlt den Fraktionen und den Zürcher Kantonsrätinnen und Kantonsräten die Ablehnung des Pisten-Moratoriums. Diese Behördeninitiative gelangt am 23. Februar zur Entscheidung im Zürcher Kantonsrat.
Die bevorstehende Debatte über die sogenannte Pisten-Moratoriumsinitiative hat sich wie keine zuvor dank der medialen Beachtung zu einer Art „Glaubenskrieg“ entwickelt. Das Fluglärmforum Süd lehnt die Pisten-Moratoriumsiniative ab. Die Überlegungen, welche zur Ablehnung geführt haben, sind die folgenden:
- Die Interessen der Bevölkerung im Süden sind legitim. Zehntausende von Menschen in einer der dichtest besiedelten Regionen der Schweiz werden täglich an den sensiblen Randstunden am Morgen und Abend widerrechtlich mit Fluglärm belastet.
- Die Initiative bringt nichts Neues, aber sie verhindert Neues; dies festzuhalten, ist wichtig in einer Zeit der technischen Fortschritte und Verfahrensverbesserung bei Flugzeugen und bei den Anflugverfahren sowie der Flugleitung.
- Über Pistenaus- und neubauten muss gemäss Flughafengesetz immer eine Volksab- stimmung geführt werden. Ein Moratorium hingegen würde Veränderungen an Pisten verhindern, welche allein dem Zweck der Bereinigung des An- und Abflugregimes auf dem Flughafen dienen würde. Insbesondere verhindert die Initiative, dass neue, moderne An- und Abflugkonzepte umgesetzt werden, welche die bevölkerungsreichen Gebiete im Süden des Flughafens entlasten.
- Die im Süden gelegenen Gemeinden der Bezirke Uster, Meilen, Horgen, Affoltern und die Stadt Zürich waren deshalb auch im Rahmen des SIL-Prozesses der Meinung, dass eine Kombination Nord-Ost (inkl. Gekröpften Nordanflug) verbunden mit einer Verlängerung der Piste 10/28 und mit einer Änderung der DVO das Richtige wäre, weil bei diesem Anflugregime nur wenig besiedelte Gebiete überflogen würden.
Nein zu Moratorium ist kein Ja zu Kapazitätserhöhungen
Das Fluglärmforum Süd hält jedoch fest, dass die Ablehnung des Pisten-Moratoriums nicht einer Kapazitätserhöhung auf dem Flughafen dienen darf. Im Gegenteil: Das Fluglärmforum Süd ist überzeugt, dass ein Flughafen von der Bevölkerung getragen werden muss – dies gemäss der einstimmigen Meinung des Runden Tischs, des Kantonsrats, der Mehrzahl der Gemeinden und der Konsultativen Konferenz. Zuletzt getragen und akzeptiert wurde der Flughafen von allen Regionen rund um Kloten in den Jahren vor 2000 bei einer Zahl von rund 320\'000 Flugbewegungen.
Über das Fluglärmforum Süd
Das Fluglärmforum Süd ist die Plattform von 35 Gemeinden und Städten im Süden des Flughafens Zürich. Es vertritt über 300\'000 Menschen in den Kantonen Zürich, St. Gallen, Schwyz und Zug, die alle von den illegalen Südanflügen betroffen sind. Mit der Stadt Zürich ist der Süden des Flughafens eines der dichtest besiedelten Gebiete in der Schweiz.
Das Fluglärmforum Süd setzt sich zum Ziel, mit allen politischen und rechtlichen Mitteln die widerrechtlichen und volkswirtschaftlich schädlichen Südanflüge zu stoppen.
Weitere Auskünfte:
Richard Hirt, Präsident Fluglärmforum Süd
Telefon 079 603 24 32