Die wenigsten Firmen haben eine Strategie (20min)

Publiziert von VFSNinfo am
Von den 100 grössten Schweizer Firmen haben nur fünf ein klares Reduktionsziel für CO2. Viele «schwarze Schafe» halten sich bedeckt.

von Werner Grundlehner

Die Privatbank Pictet und die Anlagestiftung Ethos befragten die hundert grössten börsenkotierten Unternehmen zur Klimawandel-Strategie. Novartis, UBS, Lonza, Swisscom und die Berner Kantonalbank haben darunter als einzige ein absolutes Reduktionsziel definiert. «Diese präzise Strategie wird zu einer konkreten Reduktion führen», erklärt Ethos-Direktor Dominique Biedermann. Er erklärt, warum etwa Holcim nicht unter den «Musterschülern» erscheint. «Der Zementhersteller hat kein absolutes Ziel definiert, sondern nur ein relatives CO2-Ziel pro produzierte Tonne.»

Wichtig sei, dass man die Unternehmen publik mache, die nicht mitmachten. Dies seien etwa Ems Chemie, die Flughafenbetreiberin Unique und der Raffineriebetreiber Petroplus. Biedermann sieht keine Tendenz, dass die Anstrengungen der Schweizer Firmen im Abschwung nachlassen. «Die Reduktion zahlt sich immer aus, die Unternehmen minimieren so ihre Risiken.» Einräumen muss der Ethos-Direktor jedoch, dass sich die Bemühungen der Unternehmen im Börsenwert (noch) nicht niederschlagen.


Keine Musterschülerin in Sachen CO2: Die Zürcher Flughafenbetreiberin Unique. (Bild: Keystone)

20min, 25.11.2008