Die grösste Baustelle der Schweiz befindet sich derzeit am Flughafen Zürich. Dort entsteht der sogenannte The Circle, ein Gebäude, das Platz für Gewerbe, Büros und Anlässe bieten wird. Ende 2019 soll dieses fertig gebaut sein. Damit hat der Flughafen sein neues Gesicht bei weitem noch nicht erhalten.
Voraussichtlich ab 2025 werden Bagger für ein neues Grossprojekt in Kloten auffahren. Das Terminal 1, früher auch Terminal A genannt, wird umgebaut. In der ersten Etappe stehen das Dock A, wo Flugzeuge parkiert sind, die Dockwurzeln, der Tower der Flugsicherung Skyguide und verschiedene Vorderflächen im Fokus, wie Sprecher Philipp Bircher gegenüber «20 Minuten» sagt.
Nun wird erstmals klar, wie viel das Projekt kostet: Etwa 800 Millionen Franken will der Flughafen investieren. Damit wird die Erweiterung zu einem der grössten Bauprojekte der Schweiz.
«Für die nächste Generation»
Derzeit sucht die Flughafen AG in einer mehrstufigen Wettbewerbsphase nach einem Planerteam, das die erste Etappe realisieren wird. Grund für das Projekt ist das Ende der Lebensdauer zentraler Flughafenbauten, aber auch das Passagierwachstum. «Als vorausschauende Planerin entwickelt die Flughafen Zürich AG den grössten Landesflughafen der Schweiz gesamtheitlich für die nächste Generation», sagt Bircher.
Es sei naheliegend, dass ein Neubau, der frühestens bis 2030 umgesetzt wird, so geplant werde, dass er die künftig zu erwartenden Passagierzahlen bewältigen kann. «Wichtig ist für uns als Flughafen insbesondere, dass wir das heutige Qualitätsniveau mit Blick auf die prognostizierten Passagierzahlen halten können», sagt Bircher. Wenn von einem jährlichen Passagierwachstum von 2 bis 3 Prozent ausgegangen wird, fliegen 2040 etwa 50 Millionen Passagiere pro Jahr über Zürich.
«Zusätzliche Kommerzfläche»
Für das Dock A bedeute dies beispielsweise, dass an den Gates ausreichend Platz für eine «reibungslose Abfertigung der Passagiere» vorhanden ist und Passagiere ein «hochwertiges sowie zeitgemässes Kommerz- und Gastronomieangebot» vorfinden, so Bircher. So wird das Dock A beispielsweise künftig mehr Gates aufweisen. Heute sind es 17 Flugzeug- und 10 Bus-Gates. Auch Check-in-Bereiche und die Kapazitäten bei der Sicherheitskontrolle sollen vergrössert respektive erhöht werden.
Im Bereich der Dockwurzel entstünde durch den Umbau gegenüber heute mehr Platz, der etwa für zusätzliche Kommerzflächen, also neue Läden- oder Gastroangebote genutzt werden könnte. Auch mehr luftseitige Airline-Lounges nach der Sicherheitskontrolle seien denkbar. «Das Programm wird zwar bauliche und betriebliche Auswirkungen haben, der Passagier- und Abfertigungsbetrieb kann jedoch auch während des Neubaus jederzeit sichergestellt werden», sagt Sprecher Bircher. Es sei möglich, dass während der Bauphase zeitweise vermehrt Flugzeuge auf offenen Standplätzen abgefertigt werden müssen.
Zusätzliches Geld investiert der Flughafen in die zweite Etappe, die den Ersatz des Terminals 1 vorsieht. Ob der 800-Millionen-Franken-Umbau eine Erhöhung der Flughafengebühren nach sich zieht, ist noch unklar. Bircher: «Die Kosten für den Neubau des Docks A betreffen erst die übernächste Gebührenperiode und eine Aussage dazu ist definitiv verfrüht. Für die nächste Gebührenperiode ist davon auszugehen, dass die Flughafengebühren sinken.»