Der Flugverkehr in der Schweiz verursacht rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen – Tendenz steigend. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert deswegen die Einführung einer Abgabe für Flugtickets. „Während Bahn- und Autofahrer verschiedene Steuern bezahlen, wird die Freizeitaktivität Fliegen mit umfangreichen Steuerbefreiungen gar noch subventioniert“, hält die Organisation in einer Mitteilung fest. Das Verursacherprinzip müsse in allen Sektoren flächendeckend gelten. Die Flugticket-Abgabe gehöre damit in das neue CO2-Gesetz, welches das Parlament noch in diesem Jahr beraten werde.
„Mit einer Flugticket-Abgabe lassen sich wenigstens einige der in Geld messbaren Kosten des Klimawandels verursachergerecht finanzieren“, lässt sich Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF, zitieren. In seiner Mitteilung weist der WWF darauf hin, dass „Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und andere europäische Länder” solche Abgaben bereits kennen.
Im Frühjahr haben die Koalition Luftverkehr, Umwelt und Gesundheit (Klug) und der Verein umverkehR, unterstützt von zahlreichen Umwelt- und Verkehrsorganisationen sowie SP, Juso und Grüner Partei, einen offenen Brief an Verkehrsministerin Doris Leuthard geschrieben. In diesem forderten sie, dass die Schweiz Flugticket-Abgaben und eine Kerosinsteuer erhebt und klimafreundliche Transportmittel wie Nachtzüge fördern soll. Laut den Unterzeichnenden sind Schweizer doppelt so viel mit dem Flugzeug unterwegs wie die Einwohner der Nachbarländer. Dabei hätten über 80 Prozent der Flüge aus der Schweiz einen Zielort innerhalb von Europa. Hier bestehe ein grosses Einsparpotenzial. ssp