In einem Pariser Café ein Pain au Chocolat geniessen und danach das Louvre besuchen, in Mailand Pizza futtern und anschliessend shoppen oder durch die Münchner Altstadt schlendern und den Tag bei einer kühlen Mass ausklingen lassen: Über Auffahrt unternehmen viele Schweizer Städtetrips in Europa. Bei der Wahl des Zielortes spielen dabei neben dem Wetter in der jeweiligen Stadt meistens auch die Kosten und Dauer der Anreise eine grosse Rolle. Ein weiterer Aspekt, der jedoch oft vernachlässigt wird, ist die Umweltverträglichkeit.
Fährt man beispielsweise mit einem Personenwagen nach Paris, wird rund vier Mal mehr CO2 ausgestossen, als bei der Anreise mit dem Zug. Ausserdem ist die Reisezeit um gut drei Stunden kürzer mit der Bahn und die lästige Parkplatzsuche in der Grossstadt entfällt. Ein Direktflug vom Flughafen Zürich nach Paris würde zwar nur 80 Minuten dauern, rechnet man die Zugfahrt nach Kloten, die Wartezeit nach Eintreffen am Flughafen bis zum Abflug, eine eventuelle Gepäckaufgabe und den Weg vom Flughafen in das Zentrum der französischen Hauptstadt mit ein, kommt man ebenfalls locker auf drei Stunden, was nur noch eine Stunde unter der Reisezeit mit dem Zug liegt. Die Kohlenstoffdioxid-Emissionen mit dem Flugzeug sind beim Beispiel des Paris-Trips zudem durchschnittlich acht Mal höher als bei der Alternative mit der Bahn.
Fernbusse können auch eine umweltfreundliche Lösung sein
In der obigen Bildstrecke werden die Anreisemöglichkeiten mit Zug, Auto und Flugzeug zu beliebten Destinationen in Mitteleuropa in Bezug auf ihren CO2-Ausstoss verglichen. Ausgangspunkt war jeweils die Stadt Zürich, Endpunkt das Zentrum der Zielstädte. Die Dauer der Autofahrten und die Distanzen wurden mithilfe des Routenplaners Via Michelin errechnet. Als Berechnungsgrundlage für die diente ein Auto mit einem Durchschnittsverbrauch von acht Litern Benzin. Sämtliche Angaben zum Kohlenstoffdioxid-Ausstoss von Flugreisen und Autofahrten stammen von der Stiftung My Climate, während die Zahlen im Zusammenhang mit Zugreisen dem Online-Fahrplan der Deutschen Bahn entnommen wurden. Im Falle des Fluges wurde von einem Sitz in der Economy-Klasse ausgegangen, bei den Beispielen der Bahnfahrt von einem Platz in der zweiten Klasse.
Immer mehr Reisende finden sich zudem täglich auf dem Carparkplatz Sihlquai nahe des Zürcher Hauptbahnhofs ein, von wo aus dutzende Busse regelmässig nach München, Mailand, Köln und Berlin fahren. Insbesondere in Richtung Deutschland machen Fernbus-Anbieter den SBB spätestens seit 2014 das Leben schwer. Es wird öfters bemängelt, die Busreisenden würden auf Kosten der Umwelt Geld sparen. Laut der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» ist die Anreise mit dem Fernbus jedoch nicht unter allen Umständen schlechter für die Umwelt als es eine Bahnreise wäre: Ein schwach besetzter Zug, der mit höherer Geschwindigkeit durch die Lande düst, verbrauche sehr viel Energie. Ein voll besetzter Fernbus könne deswegen manchmal die umweltfreundlichere Alternative sein.