Es sind zwei Entwicklungen, die wie eine Zangenbewegung die politische Handlungsfähigkeit der betroffenen Zürcher einschränken. Einmal hat die Deutsche Lufthansa, welche die Fluggesellschaft Swiss betreibt, seit dem 01. Januar 2016 das Hubmanagement, darunter auch jenes von Kloten, nach Frankfurt verlegt. Harry Hohmeister, der vormalige CEO der Swiss, hat den Auftrag, die Leistung des Hubs Kloten zu steigern. Die Planung des Streckennetzes der Swiss liegt jetzt in Frankfurt. Schweizer Interessen und solche der Flughafenanlieger spielen nur noch am Rande eine Rolle.
Gleichzeitig hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt, BAZL, seinen Anspruch angemeldet, die Flughafenentwicklung in Kloten künftig vermehrt von Bern aus zu steuern. Die Zürcher Kantonsregierung hat dagegen Protest eingelegt. Aus Sicht der Stiftung gegen Fluglärm würden die Anliegen der Fluglärmgegner geschwächt, wenn eine solche Verlagerung nach Bern stattfinden würde.
Der übertriebene Ausbau des Lufthansa-Hubs Kloten liegt nach Auffassung der Stiftung gegen Fluglärm nicht im Interesse der Zürcher Bevölkerung. Es sei vielmehr angebracht, dass die deutsche Bevölkerung im Norden der Schweizer Landesgrenze wieder vermehrt in den Flugverkehr nach und ab Kloten mit einbezogen werde. Die süddeutsche Wirtschaft, vor allem in Baden-Württemberg, profitiere überdurchschnittlich vom Flugbetrieb in Zürich, ohne anteilig daraus entstehende Belastungen zu übernehmen.
STIFTUNG GEGEN FLUGLÄRM, 21.01.2016