Am Badhüsli-Anlass der CVP Meilen konnte Parteipräsident Stefan Wirth über 30 Teilnehmer begrüssen, darunter die CVP-Regierungsratskandidatin Silvia Steiner. Matthias Dutli und Werner Schnorf vom Verein Flugschneise Süd – Nein (VFSN) informierten über die Südstarts. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) prüft die Zulassung von Starts in Richtung Süden mit Weiterflug geradeaus – die sogenannten Südstarts Straight 16. Diese sind mit bis zu 80 Dezibel rund 15 Dezibel lauter als Landeanflüge. Das menschliche Ohr empfindet eine Zunahme um 10 Dezibel als doppelt so laut.
Die Südstarts Straight 16 dienen gemäss VFSN der Maximierung der Kapazität des Flughafens, während er die vom Flughafen angeführten Sicherheitsargumente als Vorwand betrachtet. Viel zu wenig berücksichtigt werde, dass mit dieser Variante am meisten Menschen dem Fluglärm und dem Absturzrisiko ausgesetzt würden.
Zürich als Hub ungeeignet
Dutli kritisierte die Strategie, dass Zürich wie die Flughäfen Frankfurt, London, Paris und München ein interkontinentaler Hub sein wolle. Dafür sei er einerseits wegen des bestehenden Pistensystems mit sich kreuzenden Pisten nicht geeignet, zum anderen weil es sich beim Flughafen Kloten mit nur 8 Kilometer Distanz zum Central um einen CityAirport handle. Da zudem die Interkontinentalflüge durch das Einzugsgebiet nicht gefüllt werden können, würden mit tief gehaltenen Preisen Umsteigepassagiere angelockt, die gleich doppelt Fluglärm verursachen – zuerst beim Anflug, dann wieder beim Weiterflug. Umsteigepassagiere machen 36 Prozent der Passagiere aus.
Selbst wenn die Südstarts vorerst nur in den Sachplan Infrastruktur Luft (SIL) aufgenommen, aber noch nicht sofort vom Flughafen angewendet werden,führe dies gemäss Dutli dazu, dass ab Inkrafttreten des Planes die Grundeigentümer verpflichtet würden, bei Neuund Umbauten auf eigene Kosten Lärmschutzmassnahmen zu treffen.
Kaum erstaunlich, dass dieses Thema eine intensive Diskussion der Teilnehmer auslöste. An der Versammlung zeigte sich ein ähnliches Bild. Eine deutliche Mehrheit, wenn auch nicht alle Anwesenden waren der Meinung, dass eine weitere Zunahme des Fluglärms in Meilen vermieden werden müsse.