Pro Jahr verbraucht ein Bundesangestellter im Durchschnitt 1000 Franken für Flugkosten. Seit 2010 sind das jährlich zwischen 21,14 und 22,35 Millionen Franken – exklusive Hotelkosten von bis zu 1,9 Millionen Franken und Ausgaben für Mietautos von über 200\'000 Franken.
«Das ist überraschend viel», sagt der St. Galler Nationalrat Roland Rino Büchel im «St. Galler Tagblatt». Vor allem, dass die Beamten ihre Dienstreisen mit privaten Ferien kombinieren können, stösst ihm sauer auf: «Finanzpolitisch ist es zumindest grenzwertig, dass von Steuergeldern bezahlte Reisen auch für private Ferien genutzt werden.»
Gefahr von Konferenztourismus
In einer Motion verlangt er deshalb, dass Bundesangestellte einen Teil der Rückreisekosten selbst übernehmen, wenn sie noch private Ferien an die Dienstreise anhängen. So sollen unnötige Dienstreisen in Zukunft vermieden werden. Denn wenn Beamte diese mit Ferien kombinieren können, sei der Anreiz, im Ausland Sitzungen durchzuführen oder Konferenzen zu besuchen, sehr gross. Es bestehe die Gefahr eines eigentlichen «Konferenztourismus».
22 Ratskollegen, vor allem aus der SVP, unterstützen Büchels Motion. Zusätzliches Sparpotenzial sieht die Volkspartei bei den Parlamentariern. Denn diese dürfen es sich wie die Bundesangestellten ab einer Flugzeit von drei Stunden in der Business Class bequem machen. SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz forderte fünf Stunden, fand im Rat aber keine Unterstützung. Laut Büchel fliegen einige aber auch freiwillig Economy.