In Dübendorf soll weiterhin geflogen werden (NZZ)

Publiziert von VFSNinfo am
Geht es nach der Eidgenossenschaft, soll auf dem Areal des Militärflugplatzes Dübendorf auch weiterhin geflogen werden. Der Bund prüft, ob sich sich ein Betreiber finden lässt, der für die nächsten zwanzig Jahre einen Flugbetrieb aufrechterhalten würde.

jow. Der Bundesrat plädiere vorerst dafür, das Gelände des Militärflugplatzes Dübendorf auch nach 2014 aviatisch zu nutzen. Das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) suche deshalb nach Interessenten, die in Dübendorf einen Flugbetrieb aufrechterhalten möchten. Die Ergebnisse dieses so genannten öffentlichen Einladungsverfahrens müssen bis Mitte des nächsten Jahres vorliegen. Das geht aus einer Mitteilung des VBS vom Donnerstag hervor.

Der Bund stützt sich bei seinem Vorentscheid auf eine Studie, die das Uvek und das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Sie liegt seit letztem Sommer vor, der Bund hielt die Ergebnisse aber bisher unter Verschluss.

Die Studie hat ergeben, dass fliegerische Nutzungsvarianten aus betrieblicher Sicht machbar seien und gleichzeitig ein Teil des Areales für andere Zwecke zur Verfügung gestellt werden könne.

Nur Kleinfliegerei nach Dübendorf umsiedeln

Der Flugplatz sei für die Luftfahrt eine einmalige Reserve, insbesondere, weil sie unweit des Flughafen Zürich in Kloten liegt. Aus Sicht des Bundesrates könnte das Areal in Dübendorf konkret für Geschäftsfliegerei, Leichtaviatik und Werkfliegerei genutzt werden. Linien- und Charterflugzeuge dagegen sollten nicht verlagert werden. Es sei zudem denkbar, dass auch die Schweizerische Luftwaffe den Flugplatz Dübendorf weiterhin mitbenutze.

Für das VBS zeichne sich ab, dass es zu teuer sei, wenn das Militär eine Piste betreibe. Dübendorf könne höchstens als Standort für Helikopter genutzt werden. Wann man die Nutzung der Piste einstelle und ob die Helikopter tatsächlich dort statoniert werden, entscheide sich erst, wenn das Stationierungskonzept der Armee vorliege.

Zürcher Regierung: «Entscheid nicht nachvollziehbar»

Kaum veröffentlichte der Bund seine Stellungnahme, reagierte auch schon die Zürcher Regierung auf die Absichten aus Bern. Die Pläne des Bundes zeugten von einem «Mangel an Sensibilität» gegenüber des Kantons Zürich, der Region Glatttal wo Dübendorf liegt und auch gegenüber der betroffenen Gemeinden, teilte der Regierungsrat mit.

Die Weichenstellung sei unverständlich und nicht nachvollziehbar. Der Kanton kritisiert insbesondere die Tatsache, dass er vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Man erwarte nun vom Bund, dass auf dem Flugplatzareal mindestens 30 bis 50 Hektaren Fläche freigehalten würden.

Dort will der Kanton einen Innovationspark ansiedeln. Das sei aus ökonomischer Sicht sinnvoll, argumentierte die Zürcher Volkswirtschaftsdirektion schon einmal. Das Areal sei eine strategisch wichtige Landreserve, sie müsse für Sondernutzungen, wie beispielsweise den Innovationspark, zur Verfügung stehen.

Für den Innovationspark spricht sich auch die Zürcher FDP aus. Wie der Kanton kritisiert sie, dass der Bund im Alleingang vorgespurt habe. Den Flugplatz Dübendorf nur für die zivile Fliegerei zu nutzen, sei «höchst fragwürdig». Weiter erinnern der Kanton und die Freisinnigen den Bund daran, dass sich National- und Ständerat in der letzten Wintersession für einen schweizerischen Innovationspark ausgesprochen haben.

Langjähriger Streit

Seit mehreren Jahren streiten Bund und Kanton um die zukünftige Ausrichtung des Militärflugplatzes Dübendorf. Das VBS betreibt das Areal noch bis Ende 2014.

Der endgültige Entscheid, wie es in Dübendorf danach weitergeht, war ursprünglich schon letztes Jahr erwartet worden. Dieser verzögert sich weiter, weil der Flugplatz ein Teil des Stationierungskonzeptes der Armee ist und dieses noch nicht vorliegt.

NZZ, 28.02.2013




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