Die Flughafen Zürich AG hat ein Schutzkonzept für die Anwohner im Süden des Flughafens erarbeitet. Es sieht vor, in einem definierten Wohngebiet an den Schlafzimmerfenstern der Liegenschaften spezielle Schliessmechanismen einzubauen, wie der Flughafen am Dienstag mitteilt.
Beim Schliessmechanismus handelt es sich um kleine Motoren am Fenster. Sie können so programmiert werden, dass sie am Morgen automatisch das Fenster schliessen, bevor die ersten Flugzeuge ankommen. Das Aufrüsten aller betroffenen Liegenschaften mit diesen Motoren verursacht einen «hohen einstelligen Millionenbetrag», wie Flughafensprecherin Sonja Zöchling auf Anfrage sagt. Das Geld wird dem Fluglärmfonds entnommen.
Die betroffenen Liegenschaften stehen in einem definierten Sektor, der direkt von den Landeanflügen auf die Piste 34 betroffen ist. Lärmberechnungen würden zeigen, dass geschlossene Fenster unter der aktuellen Fluglärmbelastung ausreichend vor Aufwachreaktionen schützten, heisst es im Communique des Flughafens.
Auch Dübendorf betroffen
Der Perimeter für das «Schutzkonzept Süd» beinhaltet rund 1300 Wohnliegenschaften in den Gemeindegebieten Opfikon-Glattbrugg, Wallisellen, Zürich und Dübendorf. Die Arbeiten sollen in räumlichen Etappen erfolgen und innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein.
Ein Teil der Liegenschaften wurde bereits im Rahmen des ordentlichen Schallschutzprogramms «Programm 2010» des Flughafens mit neuen Schallschutzfenstern ausgerüstet, schreibt der Flughafen weiter. Diese Liegenschaften seien damit genügend vor übermässigem Fluglärm geschützt und würden nicht zusätzlich mit Schliessmechanismen ausgerüstet.
siehe auch:
Schutzkonzept Süd - Desavouierung des Bundesgerichtes (VFSN)
Motörchen gegen Fluglärm: «Absolute Frechheit» (TA)
BAZL legt das Schutzkonzept Süd für den Flughafen Zürich öffentlich auf (BAZL)