Der 2007 eingeführte Fluglärmindex (ZFI) hält fest, dass höchstens 47\'000 Personen durch Fluglärm stark gestört werden dürfen. Im Jahr 2010 wurde dieser Wert bereits zum zweiten Mal überschritten. Die Zahl der tagsüber stark belästigten Personen stieg um 5 Prozent, jene in der Nacht sogar um 15 Prozent.
Die Postulanten von SP und Grünen fordern vom Regierungsrat deshalb vor allem Massnahmen, um die Flugbewegungen am Abend und am frühen Morgen zu reduzieren. Die Bevölkerung habe Anspruch auf mehr Lärmschutzmassnahmen, sagte Regula Kaeser (Grüne, Kloten) am Montag im Kantonsrat.
«Gerade jetzt, wo die Absichtserklärung für einen neuen Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Deutschland unterzeichnet wurde, ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen», sagte Kaeser. Der Kantonsrat erklärte das Begehren mit 80 Stimmen für dringlich. 60 Stimmen waren dazu nötig.
EVP: Kantonsrat hat «wenig bis keinen Einfluss»
Im ZFI werde immer nur berichtet, die Regierung wolle aber nie aktiv werden, kritisierte Benno Scherrer (GLP, Uster). «Der Regierungsrat tut wenig bis nichts, um den Lärm einzudämmen. Wir wollen nicht länger zuwarten.»
Unterstützung erhielten die Postulanten auch von der EVP, jedoch nur eine «symbolische», wie Peter Reinhard (Kloten) sagte. «Der Schutz der Bevölkerung ist ernst zu nehmen.» Der Kantonsrat habe bei den Flugbewegungen jedoch wenig bis keinen Einfluss. Deshalb bringe das Postulat eigentlich wenig.
Aus dem gleichen Grund sprach sich die SVP gegen das Begehren aus. «Das Postulat ist nur heisse Luft», sagte Lorenz Habicher (Zürich). Zu den Flugbewegungen in den Randstunden habe der Kantonsrat sowieso nichts zu sagen.