STOPP: 2 mal Ja bewirkt Fluglärmfairteilung!

Publiziert von VFSNinfo am
Vorspann VFSN: Wir haben es schon immer gesagt: Es geht bei der Behördeninitiative nicht darum den Flughafen und schon gar nicht darum den Fluglärm zu begrenzen, sondern es geht einzig und allein um die Fluglärmverteilung, genau wie bei der vom Volk wuchtig verworfenen Fairfluginitiative

deshalb unbedingt NEIN/JA stimmen!

Stadtrat Michael Künzle, Präsident der «Region Ost»: «Es geht bei der bevorstehenden Abstimmung nicht um wirtschaftliche Fragen, sondern darum, wie der Flughafen Zürich künftig betrieben und der Fluglärm verteilt werden soll.»

Artikel in der Winterthurer Zeitung: Faire Fluglärmverteilung: 2 mal Ja:

Die Wogen gehen hoch im Abstimmungskampf über die Flughafenvorlagen, über die am 27. November abgestimmt wird. Die «Region Ost», ein Zusammenschluss der Exekutiven von 85 Gemeinden im Osten des Flughafens Zürich (Kantone Zürich, Thurgau und St. Gallen), deren Präsident der Winterthurer Stadtrat Michael Künzle ist, setzt sich für eine gerechte Fluglärmverteilung ein.

Am 27. November 2006 reichten Stadt  und Gemeinderäte von 42 Gemeinden eine Behördeninitiative zur Änderung von §3 (Fluglärmbekämpfung) des Flughafengesetzes ein. Der Kantonsrat stimmte der Behördeninitiative am 23. Februar 2009 zu. Gegen diesen Beschluss wurde von Teilen des Kantonsrates das Referendum ergriffen.

Was will die Initiative?
Eine der vier vom Bund im Entwurf des SIL-Objektblattes empfohlenen Betriebsvarianten, die Betriebsvariante Jopt, sieht sowohl eine Verlängerung der Piste 28 (Richtung West-Rümlang/Oberglatt) als auch eine Verlängerung der Piste 32 (Richtung Nordwest-Höri) vor. Diese Ausbauten würden es dem Flughafen ermöglichen, flexibler zwischen Betriebskonzepten mit Nord- und Ostanflügen sowie West-, Süd- und Nordstarts zu wechseln.
Voraussetzung wäre eine dauerhafte Vereinbarung mit Deutschland über die Nutzung von dessen Luftraum. Ausserdem könnte ein Teil der Südanflüge (hauptsächlich die wetterbedingten Abendanflüge) ebenfalls von Osten her stattfinden.
Das geltende Flughafengesetz verpflichtet den Kanton, sich dafür einzusetzen, dass eine Nachtflugsperre von sieben Stunden eingehalten wird. Ausserdem muss der Kanton darauf hinwirken, dass der Richtwert an stark von Lärm betroffenen Personen gemäss dem Zürcher Fluglärm Index (ZFI) nicht überschritten wird. Die Initiative will, dass der Kanton nun zusätzlich den Aus  und Neubau von Pisten bekämpft.


Reichlich kompliziert
Das Ganze tönt reichlich kompliziert, was von den Gegnern von Behördeninitiative und Gegenvorschlag weidlich ausgenützt wird. Sie sprechen von «hoch gefährlichen» Vorlagen und malen den Teufel an die Wand: «Die beiden Vorlagen verhindern eine Weiterentwicklung unseres Flughafens. Das gefährdet den Wirtschaftsstandort Zürich und damit unseren Wohlstand und Tausende von Arbeitsplätzen. Die Folgen für die ganze Schweiz: Weniger Arbeitsplätze, weniger Touristen und weniger Ferienflüge ins Ausland», behaupten
sie.

2 mal Ja für eine faire Fluglärmverteilung
Stadtrat Michael Künzle, Präsident von «Region Ost», widerspricht dem ganz klar: «Es geht bei diesen Abstimmungsvorlagen nicht darum, ob man wirtschaftsfreundlich ist oder nicht. Es geht nur um die Frage, wie der Flughafen Zürich künftig betrieben und der Fluglärm verteilt werden soll», stellt er klar. «Gemäss Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) gibt es drei Varianten für die weitere Flughafenentwicklung: Zwei Varianten mit bestehendem Pistensystem, eine Variante mit verlängerten Pisten. Mit allen drei Varianten sind gemäss BAZL - das ist zu betonen   gleich viele Starts und Landungen möglich, nämlich insgesamt 350\'000 Bewegungen pro Jahr. Heute verzeichnen wir rund 270\'000 Bewegungen. Mit einer Verlängerung der Piste 28 würde das Ostkonzept eingeführt. Das heisst, der Osten würde zur Hauptanflugschneise. Statt 17\'000 Anflüge hätten wir während 8 Tages und Abendstunden über 55\'000 Anflüge zu tragen. Dadurch würde der Süden vom Lärm entlastet, der Flughafen aber nicht leistungsfähiger. 2 mal Ja garantiert deshalb einen erfolgreichen Flughafen und eine faire Fluglärmverteilung.»

Kühlen Kopf bewahren
Wer also - das belegen die Aussagen von Michael Künzle ganz klar -behauptet, die Schweiz würde bei Annahme der Flughafenvorlagen «den Anschluss verlieren» und Plakate aufhängt, welche die Gefahr der Streichung von Flugdestinationen suggerieren, der betreibt  offensichtlich aus Mangel an echten, stichhaltigen Argumenten - reine Angstmacherei. Der auch von der Region Ost mitgetragene Wunsch, durch eine Regelung des Pistenausbaus für eine faire Verteilung des Fluglärms zu sorgen, ist legitim. Sorgen wir dafür, dass die geballte Stimmkraft der Region Ost ein klares Ja zur Behördeninitiative herbeiführt!

Winterthurer Zeitung, 16.11.2011, Seite 1 und 3


Schlusskommentar VFSN: Wer bis jetzt Skrupel hatte gleich wie der Flughafen, nämlich NEIN zu stimmen, der darf das jetzt ungeniert. Wem bis jetzt das "grüne Gewissen" daran gehindert hat NEIN zu stimmen, der muss es jetzt. Wie der oberste Fluglärmverteiler freimütig zugibt, hat ein NEIN nicht die geringste Kapazitätssteigerung zur Folge. Ein NEIN verhindert die Fluglärmverteilung, oder besser gesagt, eine katastrophale Fluglärmverlagerung in den Süden.
Alle weiteren Fakten zur Mogelpackung Behördeninitiative: hard facts.