Bundesrätin Doris Leuthard wurde deutlich: Anlässlich eines Podiumsgesprächs forderte sie den Chef der deutschen CDU-Fraktion, Volker Kauder auf, «die Taliban, die den Flughafen Kloten torpedieren», in die Schranken zu weisen. Nachdem der Ausspruch in den Medien rapportiert wurde, kocht die süddeutsche Seele.
olf Weckesser von den Fluglärmgegnern Waldshut: «Wir müssen Frau Doris Leuthard darauf hinweisen, dass unsägliche Verunglimpfungen keinen Lösungsvorschlag der Schweiz ersetzen.» Kauders Bruder Siegfried, auch ein Fluglärmgegner, bezeichnete Leuthards Vergleich als «absolut geschmacklos». Aus der Schweiz kommen dagegen mehrheitlich positive Reaktionen: Die Parteikollegin von Leuthard, Nationalrätin Kathy Riklin, meint, das Fluglärmproblem lasse sich nicht anders lösen, wie der «Tages-Anzeiger» schrieb. Nebst dem Zürcher Regierungsrat Ernst Stocker reagiert auch Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch wohlwollend: Der Spruch sei zwar ungeschickt, aber verständlich, wie Radio 1 meldete. Ex-Botschafter Thomas Borer hält es laut Tages-Anzeiger.ch gar für möglich, dass der Taliban-Vergleich eine Lösung im Fluglärmstreit näher rücken lassen könnte.
Leuthards Departement krebst nicht zurück: «Bundesrätin Leuthard hat Klartext gesprochen, weil die beiden Delegationen vereinbart haben, bis Ende Jahr Eckwerte für eine Lösung finden zu wollen.»
siehe auch :
Harsche Töne im Fluglärmstreit (NZZ)
Leuthards Worte empören Deutschland (TA)
Taktischer Taliban-Vergleich (BaZ)
Frust über frühere Versäumnisse (TA)
Leuthard entschuldigt sich für Taliban-Vergleich (TA)