Fabian Boller
Der Flughafen Zürich ist weniger sauber, als er sich gerne darstellt. Denn obwohl er seit 1999 bereits 70 Millionen Franken in die Abwasserreinigung investiert hat, lässt er jährlich noch immer bis zu 250 Tonnen Flugzeugenteiser unbehandelt in die benachbarten Gewässer ab. Die Menge entspricht dem Gewicht von rund 60 Elefanten. Besonders betroffen ist die Glatt. Dies berichtet der «Kassensturz».
Die Flughafen Zürich AG bestätigt, dass mit dem heutigen System bis zu 20 Prozent des mit Enteiser verschmutzten Wassers in die Gewässer abfliessen. Für das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) ist dies nicht länger tolerierbar. «Bis 2014 muss der Flughafen nachweislich 95 Prozent des Enteiserabwassers sammeln und reinigen», erklärt Daniel Rensch, der beim Awel für die Abwasserreinigung zuständig ist.
Fische in Gefahr
Das Erfüllen der kantonalen Auflagen ist mit horrenden Kosten verbunden. «Es fallen bis ins Jahr 2014 nochmals rund 40 Millionen Franken an», sagt Flughafensprecherin Sonja Zöchling. Sie betont gleichzeitig, dass die Flugzeugenteiser keine giftigen Stoffe enthalten würden und biologisch abbaubar seien. Dennoch: In zu hoher Konzentration kann die Substanz in der Glatt zum Problem werden – insbesondere für die Fische.