Zwischen 150 Millionen und 1,5 Milliarden Franken kostet der Lärm den Kanton Zürich jedes Jahr. Dies schätzt der Regierungsrat in seiner Antwort vom Donnerstag auf eine Anfrage der Kantonsrätinnen Eva Torp (sp., Hedingen) und Sabine Ziegler (sp., Zürich) zu den volkswirtschaftlichen Kosten durch Lärmbelastung.
Löwenanteil des Flughafens
Der Regierungsrat stützt sich dabei auf das Grünbuch der Europäischen Kommission, das die Lärmkosten auf 0,2 bis 2 Prozent des Bruttoinlandprodukts beziffert. Unterschieden wird zwischen direkten und indirekten Kosten: Erstere entstehen beispielsweise bei der Erstellung von Lärmschutzwänden oder beim Einbau von Schallschutzfenstern; zu letzteren gehören die Wertverminderung von Parzellen oder Immobilien oder Behandlungskosten bei lärmbedingten Gesundheitsschäden. Für die Strassenlärmsanierung im Kanton Zürich werden jährlich schätzungsweise rund 280 Millionen Franken aufgewendet, bei der Bahn liegen die Kosten für Massnahmen an Gebäuden und den Bau von Lärmschutzwänden bei etwa 90 Millionen Franken. Den Löwenanteil macht der Flughafen mit etwa 760 Millionen Franken aus. Die indirekten beziehungsweise externen Lärmkosten liegen im Kanton Zürich schätzungsweise bei 190 Millionen Franken - ohne Einbezug der Fluglärmkosten, da die Zahlen auf einer nationalen Studie über Strassen- und Schienenverkehrslärm basieren.
Grosser Wertverlust
90 Prozent dieser Kosten entfallen auf Wertverluste von Liegenschaften, 10 Prozent auf das Gesundheitswesen. Knapp 90 Prozent der Kosten werden durch den Strassenverkehr und 10 Prozent durch den Bahnverkehr verursacht.