Swiss-Chef Harry Hohmeister rechnet wegen der verlängerten Nachtruhe am Flughafen Zürich mit betrieblichen Problemen für die Fluggesellschaft. Spätestens im Winter würden diese spürbar werden.
(sda) Er hoffe, dass sinnvolle Lösungen gefunden werden könnten, wie mit dem um eine Stunde vorverlegten Betriebsschluss umgegangen werden könne, sagte Hohmeister am Dienstag am Rande des 10-Jahre-Jubiläums der Frachtabfertigungsanlage am Flughafen Zürich. Probleme erwartet Hohmeister etwa, wenn sich wegen schlechten Wetters die Flüge so stark verspäten, dass sie inskünftig am Abend nicht mehr starten können.
Der Flughafen hat vor knapp zwei Wochen bekannt gegeben, die Nachtflugsperre um eine Stunde auf deren sieben zu verlängern. Ab Ende Juli können Flugzeuge in Zürich-Kloten daher nur noch bis 23 Uhr statt bis Mitternacht starten oder landen. Die längere Nachtruhe führt der Flughafen aufgrund eines Bundesgerichtsentscheids ein.
Die Verlängerung der Nachtflugsperre hat der Flughafen zwar selbst beantragt, im Gegenzug aber auch eine flexiblere Nutzung der Pisten in den Randstunden vorgesehen. Das oberste Gericht hat im April nun verfügt, dass die Nachtflugsperre verlängert werden muss, obwohl die Einführung anderer Elemente der neuen Betriebsordnung wie eben eine flexiblere Pistennutzung juristisch noch blockiert sind.
Obwohl kein anderer Hub in Europa eine Nachtflugsperre wie in Zürich kenne und deshalb die Infrastruktur in Kloten weniger effizient genutzt werden könne, will Hohmeister keinesfalls am Nachtflugverbot rütteln. «Eine Aufhebung der Nachtflugsperre fordern wir nicht, lediglich eine sinnvolle Lösung für Ausnahmefälle», sagte er.
Kommentar VFSN: Die deutsche Fluggesellschaft Swiss hat sich nie ernsthaft gegen die 10 Stunden Nachtflugsperre (an Wochenenden sogar 13 Stunden) gewehrt, die 740 Hohentengenern zugute kommen. Es ist das Mindestmass von Anstand auch die Gesetze des Gastlandes zu respektieren und über 200\'000 Schweizern die vergleichsweise kurze Nachtruhe von 7 Stunden nicht verkürzen zu wollen.