In der Fliegerei insgesamt brauche man die Marktverhältnisse von 2007/2008, um richtig profitabel arbeiten zu können. „Da sind wir aber noch lange nicht. Das wird noch vier, fünf Jahre dauern. Wenn es schneller gehen soll, müssen die Airlines sich wandeln, effektiver werden", sagte der SWISS-Chef. Man könne immer noch besser verhandeln oder seine Produkte verbessern. Das würde nicht jede Airline konsequent umsetzen.
Hohmeister hat dabei auch das Geschäftskonzept der Billig-Airlines scharf angegriffen und vielen von ihnen ein baldiges Ende prophezeit. „Viele arbeiten scheinbar allein dafür, Marktanteile zu gewinnen", sagte der SWISS-Chef. Ob sie wirklich aus der Fliegerei heraus Geld verdienten oder aus Nebengeschäften, sei ihm unklar. Es sei jedoch völlig inakzeptabel, den Menschen nichts zu bieten, ihnen aber dafür auf diversen Wegen viel Geld abzunehmen. „Die Strategie, Marktanteile über niedrige Preise zu gewinnen, nimmt inzwischen groteske Formen an", sagte Hohmeister. „Am Ende müssen Sie noch dafür zahlen, wenn Sie Luft holen wollen. Dass diese Preispolitik der zahllosen Gebühren und Zusatzkosten am Ende viel teurer sein kann als ein All-Inclusive-Angebot, hat man ja gesehen."
Eine Airline als Discountanbieter zu betreiben, können nicht funktionieren, sagte er weiter. „Viele dieser so genannten Billig-Airlines sind noch recht neu. Die haben die kapitalintensive Phase von Reinvestitionen noch nie erlebt", so Hohmeister. „Die haben bisher nur Flugzeuge gekauft, um mehr zu fliegen. Sie haben noch nie Flugzeuge kaufen müssen, um alte zu ersetzen. Spätestens, wenn sie dahin kommen, wird es noch einige Aha-Effekte geben. Da kann man sich mit einer einfachen Amortisationsrechnung ausrechnen, wann sich der Markt bereinigen wird."
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