Der Flughafen Zürich favorisiert im Sil-Prozess die Variante «J optimiert». Diese führe von allen Varianten in der Summe zur kleinsten Anzahl Lärmbetroffener, findet die Flughafen-Betreiberin.
Die von der Flughafen Zürich AG favorisierte Betreibsvariante «J optimiert» basiert auf einer Verlängerung der Piste 28. Sie schneide «in Bezug auf die Anzahl Lärmbetroffener bei gleicher Kapazität deutlich besser ab als die übrigen Varianten inklusive des Status Quo», schreibt die Flughafen-Betreiberin in einem Communique. Es liege nun am Bund, möglichst rasch eine Entscheidung zu fällen und damit Rechts- und Planungssicherheit für den Flughafen und die Flughafenregion zu schaffen.
Süd-Starts in Sil aufnehmen
Der Flughafen Zürich hält in seiner Stellungnahme zum Sil-Schlussbericht weiter fest, dass die prognostizierte Nachfrage mit allen drei im Bericht diskutierten Varianten «bereits mittelfristig» nicht mehr befriedigt werden könne. Mit dem Entscheid, die «Variante P» (Raumsicherung für eine Parallelpiste) nicht weiter zu verfolgen, habe das Uvek im Juli 2008 jene Variante fallen gelassen, die langfristig die Nachfrage hätte bewältigen können, findet die Flughafen-Betreiberin.
Eine Steigerung der Stundenkapazität sei nun nur noch mit Starts nach Süden geradeaus möglich. Aus Sicht der Flughafen-Betreiberin ist es deshalb zweckmässig, die Starts nach Süden geradeaus in den Sil aufzunehmen und damit die raumplanerische Sicherung vorzunehmen.
Hintergrund: der Sil-Prozess
Der Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (Sil) ist das Raumplanungsinstrument des Bundes. Im laufenden Sil-Prozess sollen unter der Leitung des Bundes die zukünftige Entwicklung des Flughafens Zürich und die Raumplanung in der Region festgelegt werden. Der Planungshorizont beträgt rund 25 Jahre. Im August dieses Jahres wurde der Schlussbericht in die Vernehmlassung gegeben.
Im Laufe des aktuellen Sil-Prozesses waren 19 mögliche Betriebsvarianten für den Flughafen Zürich ausgearbeitet und anlässlich der Koordinationsgespräche präsentiert worden. Im Juli 2008 wurde durch den Bund entschieden, die drei Varianten «E optimiert», «E DVO» und «J optimiert» weiter zu bearbeiten. Für diese wurden anschliessend Lärmberechnungen erstellt. (zol)
siehe auch:
Medienmitteilung zum 6. Jahrestag (VFSN)
SIL-Prozess: Weniger Lärmbetroffene mit der Variante «J optimiert» (Unique)
Bild des Monats November 2009 (VFSN)