Der Grünliberalen-Chef und Nationalrat Martin Bäumle will Nachfolger von Rita Fuhrer werden. Das bestätigte Bäumle am Samstag dem Fernsehsender «Tele Züri» und der Zeitung «Sonntag»: «Ich habe mich entschieden und kandidiere».
Basis für Bäumles Kandidatur sei der Entscheid des Grünen-Vorstands von letzter Woche, auf einen eigenen Kandidaten verzichten zu wollen. «Offenbar hat sich bei den Grünen die Meinung durchgesetzt, dass die gemeinsamen Anliegen wichtiger sind als unsere Differenzen», so Bäumle gegenüber dem «Sonntag».
Noch muss die grüne Basis mitziehen
Den Kandidatenverzicht muss der Grünen-Vorstand an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung allerdings noch absegnen lassen. Bäumle lässt deshalb die Hintertüre für einen Rückzug offen: «Treten die Grünen trotzdem an, muss ich die Situation neu überdenken.»
Esther Guyer, Grünen-Fraktionschefin im Zürcher Kantonsrat, geht davon aus, «dass von den Mitgliedern Anträge kommen werden, mit einem eigenen Kandidaten anzutreten». Sie rechnet mit einer «pickelharten Diskussion» und hält den Ausgang für «völlig offen.» «Ich kann weder bei den Grünen noch bei den Sozialdemokraten auf begeisterte Unterstützung zählen. Verzichten aber beide Parteien auf einen Kandidaten, so sind zusammen mit der Unterstützung von CVP, EVP und möglicherweise auch der BDP die Chancen intakt, der Umwelt im Zürcher Regierungsrat wieder eine Stimme zu geben», so Bäumle.
Bäumle traut sich zu, in der verfahrenen Situation im Fluglärmstreit am Flughafen Zürich als «Vermittler» zu einer Lösung beitragen zu können, sollte er die Volkswirtschaftsdirektion der aus gesundheitlichen Gründen zurücktretenden SVP-Regierungsrätin Rita Fuhrer übernehmen. Vorwärts treiben will er auch seine Idee eines Innovationsparks auf dem Flughafengelände in Dübendorf. Die Zürcher Regierung wollte bisher von diesem Vorhaben wenig wissen.
In seinen Wahlkampf will Bäumle rund 180000 Franken investieren. Dafür sucht er zusammen mit seiner Partei derzeit Sponsoren.