Die Mitglieder des Komitees «Lärmverteilung Nein» halten die «Fairflug»-Volksinitiative für kontraproduktiv und nicht umsetzbar.
Vertreter «Lärmverteilung Nein» sind am Mittwoch vor die Medien getreten und haben starke Zweifel am Sinn der «Fairflug»-Initiative geäussert. Die Volksinitiative «für eine faire und ausgewogene Verteilung des Fluglärms» biete keine Lösung in der Fluglärmdiskussion, sondern würde die Problematik gar verschärfen, sagten die Exponenten des Komitees am Mittwoch in Zürich. Nach einer Annahme müssten mehr Menschen mit Fluglärm leben. Während das heutige Flugregime dicht besiedeltes Gebiet nach Möglichkeit umfliege, würden die von den Initianten vorgeschlagenen Direktstarts keine Rücksicht darauf nehmen. Diese neue Regelung hätte unter anderem Auswirkungen auf die Städte Zürich und Winterthur.
Initiative nicht umsetzbar
Auch spreche das Schweizer Umweltschutzrecht eine deutliche Sprache: Es verpflichte den Staat, die Bevölkerung «gegen schädliche und lästige Einwirkungen zu schützen». In Bezug auf Fluglärm sei dies gemäss Bundesgerichtsentscheid dann erfüllt, wenn möglichst wenig Personen von Lärmeinwirkungen über den Grenzwerten betroffen seien. Auch könnte die Initiative gar nicht wie gewünscht umgesetzt werden, hiess es weiter. Das Gelände, die Lage der Pisten, Sicherheitsvorschriften sowie Wind und Wetter würden eine Verteilung des Fluglärms verhindern, so wie es die Initianten fordern.
Lärm auf alle Regionen verteilen
Die «Fairflug»-Initiative verlangt, dass alle Regionen um den Flughafen Zürich einen Teil des Fluglärms tragen müssen. Dies soll mit Zeitfenstern und einem Rotationssystem geschehen. Die Vorlage kommt am 27. September zur Abstimmung. (zol/sda)
siehe auch:
Fairflug-Initiative hat keine Chance bei der SP Kanton Zürich (TA)
«Fairflug-Initiative» am 27. September an der Urne (NZZ)
Komitee gegen Fluglärmverteilung gegründet (ZOL)
Breit abgestütztes Komitee gegen Fairflug-Initiative (NZZ)
Fairflug-Initianten reichen Stimmrechtsbeschwerde ein (ZOL)
«Fairflug»-Initianten wollen den Lärmteppich verdünnen (NZZ)
Dem Nein-Komitee fehlt der Gegner (NZZ)
Verteilungsinitiative: NEIN (VFSN)