Ziel des Fabec-Projekts (Functional Airspace Block Europe Central) ist es, die Lufträume der beteiligten EU-Länder nur noch durch eine Flugsicherungskontrolle zentral steuern zu lassen. Ähnliche Vorhaben sind für Süd-, Ost- und Nordeuropa sowie Großbritannien und Irland geplant.
Treiber ist ein Beschluss des Europaparlaments, in dem die Schaffung eines einheitlichen Luftraums, des so genannten Single Sky, innerhalb der Union verlangt wird. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die heutigen rund sechzig Flugkontrollstellen in der EU durch eine staatlich übergreifende Luftverkehrsregelung ersetzt werden.
Pioniergebiet dafür ist eine Region zwischen Deutschland und Holland, in der die zivilen und militärischen Flugbewegungen zentral und Staatsgrenzen übergreifend koordiniert werden. "Die Erfahrungen daraus können dann auf weitere Sektoren übertragen werden, so dass der Luftraum der sechs Länder Stück für Stück zusammenwächst", sagte Fabec-Chef Hermann Theobald vor dem norddeutschen Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg.
Weil die Luftstraßen am europäischen Himmel heute noch wie ein Zick-Zack-System aussehen und militärische Sperrzonen das Überqueren verhindern, werden Flugzeuge nur über Umwege zum Ziel gelenkt. Allein die Lufthansa macht dadurch im Schnitt fünfzig Kilometer Umweg auf jedem Flug, sagt Vertriebsleiter Karsten Zang.
Die wirtschaftliche Entwicklung Europas brauche zwingend ein übergreifendes und leistungsfähiges Luftverkehrssystem, sagte Fabec-Chef Theobald. Im deutschen Luftraum gab es im vergangenen Jahr drei Mio. Flüge. Für die Zeit bis 2019 rechnen Experten mit einer Verdoppelung des Aufkommens. hs
Kommentar VFSN: Auch ohne militärisches Sperrgebiet fliegen die Luft- und Swisshansa-Flugzeuge in Zürich jeden Morgen und zunehmend auch am Abend, ein 50 km langen Umweg...