Ging der Boeing 737 der Treibstoff aus? (TA)

Publiziert von VFSNinfo am
Über die Ursache des Absturzes einer Maschine der Turkish Airlines in Amsterdam gibt es noch keine Klarheit. Berichte von Passagieren lassen aber aufhorchen.

Von Vogelschlag, wie beim Airbus auf dem Hudson, ist die Rede. Aber auch davon, dass der Boeing der Treibstoff ausgegangen sein könnte, schliesslich habe sie ja nicht gebrannt - ein Grund immerhin dafür, dass sich doch so viele Menschen retten konnten.

Plötzlich abgesackt

Passagieren schilderten, dass die Boeing 737-800 kurz vor der Landung fast wie ein Stein vom Himmel gefallen sei. Und zwar ohne dass es vorher Hinweise auf Schwierigkeiten gab. Der Kapitän habe noch über Lautsprecher auf die bevorstehende Landung hingewiesen, berichten Mustafa Bahcecioglu und andere Überlebende. Minuten später sei die Maschine plötzlich abgesackt. «Es gab Turbulenzen und nach nur einem Moment sind wir auf dem Boden aufgeprallt», sagt Huseyin Sümer am Telefon.

«Das Flugzeug ist in drei Stücke zerbrochen. Ich fand eine Stelle, an der ich herausspringen konnte.» Ein anderer Überlebender sagte: «Es gab so etwas wie ein Luftloch. Die Maschine geriet ausser Kontrolle. Alles passierte in Sekunden.»

Das Wrack geordent verlassen

Die Passagiere hätten erst an einen Scherz des Piloten geglaubt. «Es sah aus, als ob wir auf der Autobahn landen würden. Wir spürten Erschütterungen und glaubten, dass es sich um Turbulenzen handelt. Als wir merkten, dass dies keine gewöhnlichen Turbulenzen sein konnten, brach das Flugzeug auseinander. Wir hatten nicht einmal Zeit zum Schreien», berichtete ein anderer Passagier. Und weiter: «Alles ging sehr schnell. Eine der Bruchstelle befand sich vor mir. Dort kletterte ich zusammen mit anderen Passagieren raus. Zwar standen wir alle unter Schock. Aber die Passagiere verliessen einigermassen geordnet das Flugzeug.»

Erinnerungen an 1992

Trotz aller Tragik verweist so mancher darauf, dass Amsterdam noch einmal «Glück im Unglück» hatte - genau wie die vielen Überlebenden an Bord. Denn sofort wurden die Erinnerungen an das bislang schwerste Flugzeugunglück unweit des Flughafens Schiphol wach. Im Oktober 1992 war eine Boeing-747-Frachtmaschine der israelischen Gesellschaft El Al abgestürzt. Nicht über einem Acker, sondern über zwei Hochhäusern des Stadtteils Bijlmermeer, wobei insgesamt 43 Menschen umkamen.

Tages-Anzeiger, 25.02.2009


Hier wäre das Flugzeuzeug in der Südschneise abgestürzt - mitten in dichtest besiedeldet Gebiet!

Quelle Absturzstelle:
JACDEC - the Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre
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