Spektakuläre Bruchlandung in London (20min)

Publiziert von VFSNinfo am
Glück im Unglück in London Heathrow: Eine Boeing 777 der British Airways hat am frühen Nachmittag einige hundert Meter vor der Landebahn aufgesetzt. Es blieb bei drei Leichtverletzten.

Der Fernsehsender CNN zitiert einen Sprecher des Flughafens Heathrow, wonach die Notlandung um 13.45 Uhr MEZ stattfand. British Airways bestätigte den Zwischenfall. In einer Mitteilung betonte die Airline, alle 136 Passagiere seien über die Notrutschen evakuiert worden, es habe drei Leichtverletzte gegeben. Über die Gründe für die Notlandung waren noch keine Angaben erhältlich. Spuren im Gras deuten jedoch darauf hin, dass das Flugzeug einige hundert Meter vor der eigentlichen Landebahn auf dem Boden aufgesetzt hatte.

Das Boeing-Modell 777 war noch nie in einen schweren Unfall verwickelt. In diesem Fall könne man gemäss CNN jedoch von Glück reden, war die Maschine doch vor ihrer Bruchlandung über dicht besiedelte Londoner Vororte geflogen. Ein Augenzeuge hatte einen «sehr, sehr ungewöhnlichen Anflug» beobachtet. «Der Jet flog deutlich tiefer als normal, nur knapp über den benachbarten Häusern. Man konnte erkennen, dass der Pilot verzweifelt versuchte, die Maschine runter zu bringen. Ich denke, er hat einen hervorragenden Job abgeliefert.» Das Flugzeug setzte offenbar nur wenige Meter von einer viel befahrenen Strasse entfernt auf. Die BBC zitiert auf ihrer Website einen Taxifahrer: «Das Flugzeug hat fast das Dach meines Wagens berührt.»

«Keine Hinweise auf Notlandung»

Jerome Ensinck, ein Passagier an Bord der Boeing, sagte gegenüber der Agentur PA, es habe keine Hinweise auf eine Notlandung gegeben. «Die Landung war sehr hart, aber ich hatte Ähnliches schon früher erlebt. Dann wurden die Notausstiege geöffnet, uns wurde gesagt, wir sollten so schnell wie möglich das Flugzeug verlassen. Als ich draussen war, realisierte ich, dass das Fahrwerk weggerissen war und wir die Landebahn verpasst hatten.» Er fühle sich erleichtert, sagte Ensinck, habe aber auch realisiert, dass es knapp war. «Hätten wir die Landebahn getroffen, wäre die Sache schlimmer ausgegangen.»

Der Zwischenfall ereignete sich, als der britische Premierminister Gordon Brown von Heathrow zu einem Besuch in China und Indien abfliegen wollte. Browns Flug verspätete sich, sein Jet sei aber nicht in das Unglück verwickelt gewesen, betonte die Flughafenbehörde. Ein Sprecher der Londoner Polizei betonte, es gebe keine Hinweise für einen terroristischen Hintergrund.

SDA/AP/pbl

20.min, 17.01.2007


Bildquelle: BBC